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Neujahr auf allen Wegen – Preveli (GRE 2.21)

  • Autorenbild: Sarah
    Sarah
  • 3. Jan. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

01.01.2022 – Zuallererst wünschen wir all unseren Lesern ein gesundes, neues, spannendes und verletzungsfreies Jahr 2022. Für uns war der Silvesterabend ganz entspannt und ruhig. Keine Rakete, kein Böller und keine Menschen waren um uns herum und so fühlte es sich doch etwas komisch an. Wir versuchten Silvester zu feiern, doch so ganz schafften wir es nicht. Somit beschlossen wir einfach heute Morgen ein Sektfrühstück mit Pancakes zu kredenzen.

Die Sonne ging hinter dem Polwan auf, der Himmel war blau und ohne Wolken. So lieben wir es, da kann doch das neue Jahr nur gut werden. Nach unserem Frühstück ging es auf die Räder, da wir gestern nicht bis zum gewollten Stellplatz kamen, galt es die letzten 3 km schnell zu überwinden. Erst jetzt wurden uns die Ausmaße des gestrigen Unwetters bewusst. Es lagen viele Steine, Zäune und Muren auf der Straße. Außerdem war die Straße überspült und unterspült und wir waren so froh, nicht weiter gefahren zu sein. Wieder einmal hat sich unser Gefühl bewährt und wir trafen die richtige Entscheidung. Mit dem Fahrrad war es allerdings kein Problem. Wir schlossen die Räder am Parkplatz ab und los ging es, doch da fehlte die Beplankung der Brücke. Ein bisschen Akrobatik also. Wir wählten dabei unterschiedliche Wege. Ich nutzte die linke Seite des Aluträgers und balancierte somit auf einem 8 cm breiten Balken über den Fluss. Hardy nutzte die Balken rechts und links und ging im Grätschgang über die Brücke. Und schon hatten wir einen Begleiter. Waren wir doch in letzter Zeit gut ohne Hunde ausgekommen und hatten nur wenige gesehen, war er nun da – ein Schäferhundmix. Ziemlich schnell wurde uns klar, dass er wohl in uns Freunde sah und beschloss, mitzukommen. Wir tauften ihn auf den Namen „Neujahr“. Über die erste Felskuppe hinweg, landeten wir im Palmenwald von Preveli. Man erzählte uns, man könne eine kleine Wanderung im Palmenwald unternehmen. Ein Fluss fließt zwischen den Bäumen entlang und man kann, auf der rechten Seite hin- und auf der linken zurückgehen, auch wenn die rechte Seite offiziell gesperrt ist. Also einmal über den Zaun gehüpft und rein in die dicht bewachsenen Palmen. Dabei sprang mir Neujahr direkt in die Kniekehlen. Wir waren unter und zwischen riesigen kretischen Palmen. Es ist der Wahnsinn, wie dicht ein Palmenwald wächst, wenn man ihn nicht pflegt. Auch Neujahr war immer noch dabei und man konnte fast denken, er kenne sich aus und zeige uns den Weg. Doch irgendwann wusste auch er nicht weiter. Einen eingelaufenen Pfad gab es nicht mehr und vor uns befand sich ein Fluss. Normalerweise sicherlich ein kleiner Fluss mit wenig Strömung, der zum Hindurchlaufen einlädt. Doch die letzten Regenfälle machten sich bemerkbar. Der ansonsten blau-grüne Fluss war nun braun mit einer hohen Strömung und Hochwasser. Was sollten wir also tun? Sollten wir es wagen und hindurchgehen oder wieder zurück und außen herum. Hardy versuchte es zuerst, also einmal Schuhe und Socken aus und da wir uns über die Tiefe unsicher waren, musste auch die Hose vom Leibe. Tatsächlich, er stand bis zur Unterhosenkante im Wasser. Das bedeute für mich nichts Gutes. Auch Neujahr wusste nicht so recht, was er tun sollte. Doch er fasste Mut und schwamm gegen die hohe Strömung und einigem Abtreiben auf die andere Uferseite. Das war knapp, doch anscheinend wollte er nichts verpassen. Wir gingen also auf der gepflegten Seite zurück. Wobei man im Winter und in der Nebensaison nicht von gepflegt sprechen kann. Das erste Ziegentor kam und wir überlegten, ob wir ohne Neujahr weitergehen sollten. Doch er war zu schnell und schon durchgerannt. Auch beim zweiten Tor wollte er unbedingt mit. Somit kamen wir auf dem oberen Parkplatz des Preveli Beach an. Dort trafen wir auf zwei junge Griechen, die kurzerhand beschlossen mit uns zusammen Wandern zu gehen. Der Eisbrecher war Neujahr, sie hielten ihn für unseren Hund und schätzten ihn als sehr freundlich ein. So kamen wir also ins Gespräch und wanderten oberhalb des Preveli Beach in Richtung der Kourtalioti Schlucht. Wir wussten nicht, ob sie wussten, worauf sie sich mit uns einließen. Es ging ca. 7 km (eine Richtung) entlang auf Feldwegen oberhalb der ersten Schlucht, bis wir am Eingang der zweiten Schlucht waren. Noch über einige Treppenstufen hinab und dann standen wir vor einer kleinen Kirche und einem wunderschönen Wasserfall in einer Klamm. Dieses Bild war so unvorhersehbar und so schön. Doch leider ist es wie so oft, die Bilder geben die Realität einfach nicht wieder. Somit können wir diesen Wasserfall nur empfehlen, wenn ihr einmal in der Nähe seid. Danach hieß es also zurück. Unsere zwei neuen griechischen Freunde gingen voraus, da wir noch einen Abstecher machten. Neujahr hätte nun schon zurückgekonnt, doch er wollte wohl nicht ohne uns gehen und wartete brav. Nach knappen 3 km hatten wir die Griechen wieder eingeholt und mussten uns nun trennen. Wir glauben, sie waren ziemlich kaputt von unserer Wanderung, aber froh mit uns diesen Wasserfall gesehen zu haben. Für uns ging es noch einmal über den Berg zurück zur Balancierbrücke und den Rädern. Wurden wir noch beobachtete, wie wir über die Brücke kommen, probierten es zwei Abenteuerlustige danach selbst aus.

Das wäre auch Neujahrs Chance gewesen, neue Freunde zu knüpfen, denn unsere Wanderung war nun beendet und wir mussten wieder auf die Räder. Tja, er wollte keine neuen Freunde, er rannte neben Hardy´s Rad bis wir am Polwan waren und als hätte er es gewusst, blieb er davor stehen. Da hatten wir also wieder einen Hund und das auf all unseren Wegen zu Neujahr. Auch den Nachmittag am Strand verbrachte er brav neben, wenn die Wellen zu stark waren auch hinter unseren Stühlen. Wir nutzten das Meer zum Anbaden im neuen Jahr. Neujahr brachte uns zum Polwan und wartet wahrscheinlich auf unser nächstes Abenteuer morgen. Wir sind gespannt, ob er morgen noch vor unserem Auto liegt.

 


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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