top of page

Ostern 2.0 am Jahrhundertbauwerk - Korinth

  • Hardy
  • 12. Mai 2021
  • 3 Min. Lesezeit

02.05.2021 – Herzlichen Glückwunsch Caro und Floppe und seit Freitag willkommen Alva Johanna in dieser Welt, hoffentlich machst du sie dir, wie sie dir gefällt.

Guten Morgen Nea Epidaurus, irgendwie war es schön, bis nachts die Musik des Restaurants im Camper zu hören. Hörten wir sonst nur Hunde und Autos, spiegelte die Musik mal etwas coronafreies Leben wieder.

Leben brachten wir auch morgens in die Körper, bei ruhiger See ging es dieses Mal zur Erkundung der anderen Seite und etwa 2km vom Hafen entfernt sah es nach einer Anomalie im Felsen aus, also mal eine Fahrt wert. Dort angekommen, sah es nach einer Höhle aus, wobei der Eingang ziemlich schmal, flach und voll von scharfkantiger Steine war. Probieren wir es mal auf der anderen Seite und siehe da, keine Höhle sondern ein Tunnel. Der Eingang war etwas tiefer, zur Befahrung war die Hockposition zwingend und so zogen wir uns an den Steinen über uns hindurch. Ģroße Felsbrocken hingen in lockerem, schottrigem Gestein und drohten förmlich auszubrechen. Entlang der gesamte Küstenlinie gab es wohl mal solche ausgespülten Tunnel, doch die Felsen im Wasser zeugten davon, dass alle eingestürzt waren.

Zurück am Camper warteten schon wieder die zwei großen Streuner, sind die Straßenhunde auf Peleponnes meist neugierig, aber dennoch zurückhaltend und schauen nur, kamen diese doch sehr nah und waren aufdringlich. Perfekt für Sarah, vor allem wenn der Kopf auf Hüfthöhe ist.

Auf geht's, wir wollten uns ein Jahrhundertbauwerk ganz in der Nähe anschauen, doch vorher sahen wir noch unsere französischen Nachbarn beim Umverlagern von Orangen, hatten wir dies doch eigentlich vor 😊. Orangen vom Baum sind einfach ein Genuss, den Geruch der Orangenfelder konnte man schon morgens auf dem Wasser genießen.

Auf einer landschaftlich schöne Serpentinenstraße ging es nach Korinth, denn hier steht ein nicht alltägliches Bauwerk. Es ist 6343 m lang, hat bis zu 80 m hohe Wände, eine Breite von etwa 25 m und Wassertiefe von 8m. Die Rede ist vom Kanal von Korinth. Er wurde von 1881 -1893 unter ungarisch-griechischer Kooperation gebaut und ist im Beisein von Kaiser Franz-Joseph gleichzeitig auch König von Ungarn eingeweiht worden. Er verkürzt die nautische Strecke von der Ägäis zur Adria auf 131 Seemeilen und trug damit zu einem verbesserten Handel bei. Der Kanal trennt die Halbinsel Peleponnes vom Festland. Zum Ende des 2. Weltkrieges sprengte die deutsche Wehrmacht alle Brückenübergänge, sorgte für Felsstürze und warf zur Erschwerung des Wiederaufbaus Lokomotiven und Anhänger in den Kanal. Noch heute zeugen einige deutsche Bunkerverschläge direkt am Kanal von dieser Zeit.

Wir fuhren den Kanal mit den Rädern ab, aber außer einem Spot mit Infohäuschen und Bungeejumping zollt man ihm kaum Beachtung. Einen Weg entlang des Kanals gibt es auch nicht wirklich, ein Stegweg wäre sehr attraktiv für den Tourismus. Immer wieder führen Felsstürze und Abbrüche zur Sperrung des Kanals, auch derzeit ist er wegen großer Abbrüche nicht passierbar.

Übrigens hatte ich geschrieben, dass in Griechenland heute ein besonderes Fest gefeiert wird, denn es ist Ostern. Die Griechen leben nach dem julianischen Kalender, der sich vom in Westeuropa genutzten gregorianischen unterscheidet.

Wir feiern natürlich mit, wenn es schonmal etwas zu feiern gibt. Schon den ganzen Tag schallen aus den Kirchen Gottesdienste, die Kirchen sind nicht mehr lila, sondern weiß geschmückt, es gibt griechisches Osterbrot und ausschließlich rote Ostereier. Sarah hat für heute auch wieder einen leckeren Osterzopf im Omnia gebacken. Jeder Haushalt, der hier einen Grill hat, hat eingeladen, auf dem Grill findet man ganze Lämmer, Ziegen und lange Gyrosstangen ... es richt vorzüglich entlang unserer Fahrtweges.

Am Stellplatz angekommen, parkten wir so, dass wir eine Ecke für uns hatten, hingen in der Hängematte durch und genossen einfach den Feiertag. In der Ferne ließ sich schon die größte Metropole des Landes erahnen.

Viele Menschen flanierten an den Feiertagen am Meer entlang und sahen uns beim SUP-Fahren zu, einige würden es wohl gerne selbst probieren, wenn die Gefahr der Wasserlandung nicht bestehen würde.

Zurück am Polwan kam eine Dame auf mich zu und fragte, ob ich Englisch sprechen würde. Klar, es reicht zur Verständigung. Dann schenkte sie uns einfach ein traditionelles Osterbrot für den nächsten Tag. Sie sagte: "It's for you and it's very tasty."

Efkaristo madame. Zum Abschied wurde noch kräftig gewunken.

Morgen geht's dann in die größte Metropole des Landes. Mal sehen, was sie für uns bereithält.

 

Comments


DSC01243.JPG

Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

© 2023 Die Welt sehen. Erstellt mit Wix.com

bottom of page