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Ostern in der ROTEN Zone - Civita (ITA-16)

  • Hardy
  • 4. Apr. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. März 2022

Tag 58: 03.04.2021 - Wir wünschen euch von Herzen frohe Ostern und hoffen, dass ihr alle bei den derzeitigen Umständen eine schöne Zeit in den Feiertagen verbringen könnt, sicher nicht so, wie ihr es gewohnt seid, sicher nicht so, wie ihr es gerne wolltet. Doch wir alle gehen davon aus, dass es besser wird und Ostern 2022 suchen wir auf Einladung mit euch zusammen 😊

Was für eine Nacht, der Stellplatz war traumhaft, direkt am Meer, 2 Meter vor dem Camper begann der Strand. Doch ein nerviger Einheimischer mit uraltem Fiat Panda war der Meinung, er müsste sich etwa jede Stunde für 30 min neben und Visasvis zu uns stellen. Von solchen nervigen Typen haben wir immer schonmal auch an anderen Plätzen gelesen. Einfach nervig solche Typen, erreichen sie mit ihrem Gehabe doch gar nichts. Als um 04:19 auch noch die Angler ihr Boot mit der ägyptischen Methode wieder zu Wasser ließen, war die Nacht fast gelaufen.

So verpassten wir fast den Sonnenaufgang über dem Meer, welcher eine Reisepremiere war. Durch ein paar sehr tiefhängende Wolken, kam der leuchtende Planet etwas später zum Vorschein. Beim Frühstück sendeten uns die Fischer den Nebel des Grauens, urplötzlich war alles um uns herum in Wolken und Nebel, Sichtweite keine 5 m.

Der Nationalpark Pollini ist einer der schönsten und höchsten der Region und so wollten wir mal wieder eine Schluchtenwanderung (Raganello-Schlucht) machen. Dafür ging es erst mit dem Auto etwas ins Land, mit dem Rad 10 km und 300 m hoch und anschließend per Pedes weiter. Schon im Startdorf Civita, in dem wir unsere Räder vorsorglich am örtlichen Polizeirevier anschlossen, wurden wir von einem Polizeibeamten gefragt, woher wir kommen. Ganz Italien ist über die Ostertage als rote Zone und im Notstand eingestuft, so sind jegliche Gastronomien und Beherbergungen geschlossen. Wir vermittelten ihm unseren Startort, der Camper stand ja keine 15 km weg 😊 und sagten, dass wir auch darin wohnen. Alles gut, also auf zur Wanderung. Schon im Dorf war ein Highlight der Tour ausgeschrieben, die Ponte Diavolo (Teufelsbrücke), hoch über der Schlucht, verbindet sie zwei Berge. Entlang eines Geländers und Felsentreppe ging es hinauf. Das Geländer war ziemlich wackelig, einige Teile fehlten, andere waren verbrannt. Der Weg war mit stacheligen Pflanzen zugewuchert und nur schwer passierbar. Oben angekommen, war die Aussicht schön, jedoch nicht in die Schlucht möglich. Unser Suchgen der letzten Tage war wieder angestachelt, auf einem anderen Weg und etwas querfeldein schlugen wir uns bis zum Fluss der Schlucht durch und tatsächlich war dort ein Weg. Der Schluchtenweg führt immer am Felsen und teilweise durch das Wasser. Doch es ist Frühjahr und der Wasserstand noch ziemlich hoch, was man auch am sedimenthaltigen Wasser erkannte, normal soll er grün-blau sein. Davon stand beim Besichtigungszeitraum leider nichts und so blieb uns mit vielen Sprüngen von Stein zu Stein nur der Rückweg. Gefunden hatten wir es, doch leider blieb es uns verwehrt. Unsere Empfehlung: Den Höhenweg auslassen und den Weg auf der linken oder rechten Seite unterhalb der Ponte Diavolo zum Fluss suchen. Bei geringen Wassertemperaturen helfen Gummistiefel und ein Handtuch nicht vergessen. Es sah vielversprechend aus. Zu guter Letzt fing es dann an zu regnen, schnell fanden wir Unterschlupf in einem abgebrannten Haus einer Olivenölpresserei. Hier war wohl auf dem ganzen Weg ein Feuerteufel unterwegs. 40 Minuten dauerte das nasse Schauspiel, 200 m hoch ins Dorf und mit dem Rad wieder zum Polwan.

Weiter geht´s, immer Richtung Nordosten, auf einer fast autobahnähnlichen Straße mit Tempo 90 km/h. Fuhren wir noch an einigen Polizeikontrollen vorbei, ereilte es uns dann hinter der Bezirksgrenze von Matera die rote Kelle der Guardia Finca (Zoll). Führerschein, Fahrzeugpapiere, Personalausweis, Reisepass, das volle Programm … denkste. Begrüßung auf Italienisch … kein Problem … „Buon Giorno“, was danach kam, war für uns unverständlich. Also baten wir wieder um eine englische Übersetzung. Er kam dem nach, bat uns aber, sehr langsam zu sprechen, sonst könne er uns nicht verstehen. Das Einreisedatum und Aufenthaltsgrund fragte er neben den schon genannten Dingen auch noch ab. Er bat um 5 min Überprüfungszeit. Es wurden 10, Frage nach dem weiteren Weg, Testabfrage … ein ziemliches Verhör. Zum Glück konnten wir unseren negativen Antigentest vorzeigen, auch die Fährtickets, denn bei Einreise aus Spanien klingelten seine Alarmglocken. Irgendwie war dann alles gut, alles wieder in unseren Händen, wir tauschten noch ein paar Freundlichkeiten aus, wünschten uns frohe Ostern. Tanja / Andi, er salutierte vor uns mit Hackenanschlag und flacher Hand an der Stirn, da könnt ihr euch für die morgendliche Begrüßung zwischen Flachau und Sankt Johann noch etwas abschauen.

Hinter der Düne am Strand in Policoro fuhren wir unseren neuen Stellplatz an, weg von der Straße, weg von jeglicher Möglichkeit, Boote zu slippen und hoffentlich frei von Idioten. Nun sind wir in Ostervorbereitung. Hopp hopp.



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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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