Pläne → zum Ändern da, wir bleiben hier – Heraklion (GRE 2.32)
- Hardy
- 13. Jan. 2022
- 3 Min. Lesezeit
12.01.2022 – Manchmal ist es schon lustig, wo man in Europa und dann wieder in der Welt landet. In Madrid landeten wir in Berlin, ein Park war nach der Stadt benannt worden. Hier hatten sie sogar Originale der Berliner Mauer und den Bären aufgestellt. Gestern landeten wir dann spontan in Bali. Leider waren die Temperaturen und das Wetter nicht mit der süd-ost-asiatischen Insel vergleichbar. Trotzdem schmunzelten wir ein wenig, als wir die Schnellstraße verließen, ein altes Fischerboot mit dem Slogan „Welcome to Bali 2021“ empfing und freuten uns auf die Bucht. Wie sollte es anders sein, natürlich regnete es abends und auch morgens. Sturm zog über die Berge und quetschte die grauen Wolken über die Kämme. Wasser und Wellen völlig im Rahmen, der ablandige Wind hätte für mich eine Fährfahrt weniger bedeutet.
Die Mundwinkel zogen sich wegen des mal wieder einsetzenden Regens immer mehr nach unten. Ein Alternativprogramm musste her, um nicht wieder einen ganzen Tag im Bus verbringen zu müssen. Den Beifahrerseitz in Fahrrichtung gedreht und alles verstaut, Motor an, es geht weiter in Richtung der Inselhauptstadt. Der Himmel sah dort noch besser aus. Diese Strecke war für uns gleichbedeutend mit dem Abschied von der Insel. Heraklion ist der letzte Stopp im Plan. Einen Parkplatz gesucht und hinein in die Stadt, ein letztes Bild bei blauem Himmel und schon war das Unwetter da, also wieder unterstellen. Die Wellen peitschten an die Brüstung der Promenade und landeten auf den Gehwegen. Unterwegs trafen wir völlig ungeplant zwei Dinosaurier, die dem letzten Himmelsblau über dem Meer sehnsüchtig hinterherschauten.
Unbeeindruckt vom Wetter zogen wir in die Stadt, wohl die beste Alternative für schlechtes Wetter, warten doch bei Regen etliche Cafés und Restaurants. Vorbei am venezianischen Meerescastle Koules kann man von hieraus in die Altstadt finden. Auch Heraklion war früher eine Bastionsstadt, die Altstadt liegt innerhalb der Zitadelle. Doch von Altstadt war keine Spur mehr, wer klassische Häuser oder geschichtsträchtige Bauten sucht, durchläuft die Einkaufspassagen fast umsonst. Es kam uns fast ein bisschen vor wie in Rom, wo alle Sehenswürdigkeiten in der Stadt verteilt sind und keine Verbindung mit den umliegenden Gebäuden herrscht. Ein paar Kirchen, das Bürgermeisteramt, einige Brunnen, das war es schon fast. Heraklion ist eher eine Stadt, in der man genau hinschauen sollte, dann findet man auch alte Gebäude gerade in Meeresnähe. Sarah fielen die vielen Buchläden auf, wie wir uns auf den nächsten Besuch einer Bücherzelle freuen … auf Peloponnes hatten wir ja schon einmal in einem Büchercafé in Stupa getauscht und in Saarbrücken ein paar gefunden. Nun warten fast 20 Bücher auf einen Wechsel, einige davon aber auch noch, gelesen zu werden.
Unser persönliches Fazit von Heraklion fällt eher negativ aus, doch wir lassen uns gerne eines Besseren belehren und die schönen Seiten von Heraklion zeigen. Mittlerweile haben wir auf Instagram einige Angebote, unsere Bilder an Präsentationsseiten zu senden. Vergleicht man die Bilder der Seiten mit unseren Momenten auf der Insel, kann man nur sagen, dass es bei hochstehender Sommersonne wohl noch schöner ist. Fast alle Strände, alle Hotels und Cafés in den Ferienorten sind verwaist, ein wenig Leben wäre charmant 😊.
Für den Abend hatten wir ein Zusammentreffen unserer Reisefamilie in der Nähe von Heraklion geplant und die Leitungen liefen heiß. Am Strand hätten wir im Sturm und in der vollen Gischt gestanden, nicht das beste Szenario. Auch von derzeitigen Fährfahrten wird aufgrund des Sturms und Wellengangs abgeraten, es sei wohl eine ziemliche Wackelpartie. Simon schickte ein Bild vom aktuellen Stellplatz aus dem Süden, wir trauten unseren Augen nicht … Sonne. Die Pläne waren andere, doch Pläne sind bekanntlich zum Ändern da und so tankten wir nochmal und auf in den Süden, auf in die Sonne. Wir bleiben einfach da! Marina kam von ihrem Job von den Kap Verden wieder nach Kreta und so vereinte es uns nochmal. Die Wiedersehensfreude war groß und der Abend wohl unendlich.
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