Ruta els Miradors ++ (ESP-12)
- Hardy
- 4. März 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. März 2022
Tag 22: 26.02.2021 Good Morning again in Javea. Offene Vorhänge, keine Isolierung, so langsam merkt man die Längengrade, auf denen wir uns befinden. Tages- und Nachttemperatur ist mittlerweile relativ ähnlich. Wobei wir nichts dagegen hätten, wenn die Tagestemperatur noch etwas höher wäre.
Unsere zwei lustigen spanischen Nachbarn erblickten auch das Licht aus der Wohnwagentür … durch sie gab es gestern schon den ein oder anderen Lacher …
Für heute gab es zwei Optionen, bei klarem Wetter eine Wanderung zum Montgo, dem höchsten Berg hier oder bei Wolken eine MTB-Tour an der Küste entlang. Wir entschieden uns dann für die MTB-Tour …
Es ging also entlang der MTB Ruta els Mirador, den schönsten Ausblicken zwischen Javea und Granadella, immer entlang der Küste. Küste, das hört sich jetzt für die meisten nach flachem Land an, aber die Costa Blanka ist von Gebirgsrippen bis zur Küste durchzogen, so heißt es immer wieder auf und ab. Wir sollten es noch merken.
Den ersten Stopp legten wir am Cap de la Nau ein, das östlichste Landstück der Region Valencia. Bei klarer Sicht ist auch die Balearen-Insel Ibiza zu erkennen. Im Übrigen ist die Verbindung des Cap de la Nau auch die kürzeste Luftlinie nach Ibiza. Über Mirador les Pesqueres ging es zum Ausblickspunkt Ampolo, von dem ein schmaler und versteckter Weg zu einigen Höhlenansätzen abzweigt. Wer wasserseitig mit dem Kanu paddelt, kann sogar in das Höhlensystem hineinfahren. Die Sonne hat Erbarmen und zeigt sich einige Sekunden, so können wir auch das blaue Meer in Verbindung mit dem Pflanzengrün und der Gebirgsfarbe genießen. Entlang eines Weges für Kletterer entdecken wir auch noch weitere Höhlen.
Heute wird so richtig deutlich, dass die hiesigen Gebirgszüge aus dem Meer kommen und verschoben wurden. Das Gestein ist sehr porös und weich. Am Aussichtspunkts Castell de la Granadella erwarten wir eigentlich ein Castell, aber finden nur ein von Piraten errichtetes Ruinengebäude. Doch da kommt uns noch etwas in den Blick und so ganz typisch für uns ändert sich die Tour …
Einerseits entdeckten wir eine tolle Bucht mit ganz hellblauem Wasser (nur 120 hm abwärts) andererseits einen Torro, was wiederum 12 km und weitere 400 hm bedeutete. Gut frühstücken ist also bei uns als Tagesgrundlage ziemlich wichtig. Oft kommt es anders, als gedacht. Also hinauf. Von den Alpen einiges gewohnt, flog die Kette vorne und hinten schnell ganz nach links und der Lenker drohte abzuheben. Steigungen von jenseits bis böse 😊
Doch wir fuhren in einem Renaturierungsbereich hinauf, in dem jede Menge Trockenmauern dafür sorgen, dass überhaupt etwas wachsen kann, da es sonst abrutscht. Der Ausblick zurück ist einfach toll. Konnten wir auf dem Trockenmauerweg GR 221 keine Trockenmauern mehr sehen, so freuten wir uns heute über diese Erinnerungen. Waren die MTB´s bis hierher nur leicht gefordert, zeigten sie nun ihren wahren Gebrauchscharaktere … kleine Übersetzungen und der Weg danach hätte nichts anderes erlaubt.
In der nächsten Stadt oder sollte man lieber sagen Villenpark angekommen, konnten wir unseren Augen kaum glauben. Dass an jedem Berg gebaut wird, kennen wir aus dem Pongau, doch welche Villen hier stehen und entstehen, ist unglaublich. Aber auch die Nationalität der Fuhrparks … Deutschland, Niederlande, Großbritannien, Frankreich, Russland und Belgien … ziemlich international dieser Parc developed by Varf … Woher nehmen so viele Menschen so viel Geld? Was meint ihr, ist es besser, sein Geld in einen Betongold zu stecken oder die Chance des Lebens zu nutzen und das Finanzielle in Erlebnisse zu stecken? Von beiden Dingen hat man wohl sein gesamtes Leben etwas. Viele sagten vor unserem Sabbatical, dass sie den Mut bewundern, alles hinter sich zu lassen . . .
Von den Höhenmeter gezeichnet, aber vom Gesehenen beeindruckt, wartete eine Brotzeit direkt am Meer unter Spaniern bei Sonnenschein. Der ausgemachte Torre war auch schon in Blickweite, aber mal wieder 150 m über uns. Auf dem Weg dorthin kreuzte noch ein Abzweig zu einer Höhle … morgen darf es mal keine Höhlen geben 😊 und vor dem durch EU-Mittel geförderten Torre Vigia Cap d´Or schlief der Bauarbeiter in der Sonne. Ich würde sagen, da werden EU-Gelder nicht im Sande sondern im Schlaf versenkt. Gruß nach Straßburg …
Zurück nach Javea und zum Polwan ging es über den Höhenmeter ärmeren Landweg (nur 140 hm) und noch einem Step von 43 km weiter entlang der Costa Blanca.
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