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Shipwreck … auf Grund gelaufen – Polis (CYP-5)

  • Hardy
  • 26. Okt. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

24.10.2021 – Nach den Tagen in den Bergen fuhren wir gestern Abend noch bis spät ins Dunkle hinein die Serpentinen bis zum Meer hinab. Morgendliche 3 Grad kann man sich hier fast nicht vorstellen, mit 17 Grad waren wir vollends zufrieden. Einen Nachteil haben die Tage in der Höhe immer, entweder deckt man sich reichlich mit Vorräten ein oder man muss, wie wir nach 3 Tagen ohne Einkauf hoffen, dass ein Laden oder Bäcker sonntags offen hat. Mittlerweile ist es für uns selbstverständlich auch sonntags alles zu kriegen, auch auf Zypern?

Mit dem Rad ging es nach Polis, der Nachbarstadt unseres Stellplatzes in Latchi, ganz verschlafen waren wir morgens so ziemlich die einzigen unterwegs, schauten uns 3 kleine Kirchen und das Zentrum an. Alles ganz schön, aber nichts, was umhaut. Und selbstverständlich hatten sowohl Supermarkt als auch Bäcker offen. Dann starten wir mal so richtig in den Tag. Für heute war eine Tour von 53 km und etwa 700 hm vorgesehen, inkludiert mit einigen Spots. Immer entlang des Meers führte der Weg nach Bath of Aphrodite. Gleich am Ortseingang gibt es einen weißen Hochsteg mit schönem Blick und der Möglichkeit, an den Strand zu gehen. Die Wasserfarbe ist und bleibt ein Gedicht.

Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich der Botanische Garten mit dem Bad der Aphrodite. Bei freiem Eintritt kann man das Gelände besuchen, welches sich am Berg entlang streckt. Gerade war alles verblüht, obwohl es sonst an den Straßen nur so vor farbigen Blumen strotzt. Die Besonderheit, das Bad ist eher ein Tümpel, in den seitlich etwas Wasser hineintropft. Historische Bedeutung ok, aber sehenswert absolut nicht. Diesen Spot könnt ihr euch aus unserer Sicht sparen. Gleich hinter dem Botanischen Garten findet ihr die Eingänge in den Aphrodite- bzw. Adonis-Trail. Sie führen auf einen der höchsten Gipfel der Halbinsel und bieten einen tollen Ausblick. Wir verzichteten und fuhren am Meer weiter. Oft ging es hoch und runter, der Untergrund war entweder felsig oder staubig. Das Ausleihen von Quads und ATVs ist auch hier ein Schlager, sie pflügen den trockenen Boden um, so dass der Untergrund pulvrig, wie Mehl ist. Selbst mit den breiten MTB-Latschen versinkt man förmlich. Daher unbedingt schon früh am Morgen fahren, der Weg ist wirklich anstrengend und die ATVs sorgen für viel Staub als Nahrung, ein Schlauchschal bietet sich an.

Unser erster Spot war eine Bucht, hier hatten die Zyprioten vor vielen Jahrhunderten ein Amphitheater in das porigen Korallengestein geschlagen. Selbst heute sieht man noch die Überreste und einen Teil der Bühne. Zahlreiche Touristenboote fuhren kurz in die Bucht, allerdings musste man schnell das richtige Bild geschossen haben, schon waren sie wieder raus. Immer wieder kann man seitlich vom Weg abfahren und die Buchten anschauen, eine ist schöner als die andere, bis wir zur Bucht der ganzen Touristenboote kamen. Es hat einen Grund, warum die Touris an einen Ort gebracht werden, die Blue Lagoon. Weißer Sand, langer flacher Eingang und kristallklares Wasser, auch wir konnten nicht widerstehen und hüpften rein. Erstaunlich, wie viele Touris derzeit aus va England, Russland, aber auch Deutschland auf Zypern sind. Von den roten Kennzeichen berichtete ich ja schon 😊.

Das Küstengestein trat extrem verblockt und schlecht fahrbar auf, selbst im flachen kam man kaum voran und musste aufpassen, nicht umzukippen oder sich den Mantel aufzuschneiden. Die Spitze der Halbinsel strichen wir und fuhren dafür via E4 über das Inselgebirge. Der Weg nicht besser hätten wir die Räder am liebsten einfach weggeworfen. Der mehlartige Boden beim Aufstieg raubte die Energie. Die Zielkilometer erschienen unschaffbar, also umplanen. Zum Glück ist das Tablet immer dabei und Mapy auch offline fähig. 17,2 km bis zum Polwan waren nicht verlockend, aber besser. Auf einem teils steil ansteigenden Kammweg ging es weiter. Es wurde ersichtlich, dass wir auf altem Meeresboden fuhren, der vor Jahrtausenden nach oben gehoben wurde. Für den Kammweg und die Aussichten hatte sich die Anstrengung gelohnt und ganz ehrlich, da oben hatten wir richtig Spaß. Es war anstrengend, aber auch technisch, die richtige Linie zu finden, um nicht hängen zu bleiben, den Oberkörper zum Lenker zu drücken, um nicht vorn abzuheben und das Pumpen der Oberschenkel zu merken. Nach einer rasanten Abfahrt waren wir nicht traurig, es geschafft zu haben, die Energietanks waren ganz schön leer.

Als Ausgleich gab es auch ein paar frisch gepflückte Feigen, die direkt hinterm Polwan am Baum wuchsen. Gleich eine Schüssel voll … Marmeladenexperiment. Schon am Morgen liebäugelte ich, endlich mal wieder auf´s SUP zu springen. Wind und Wellen nicht gering, doch 26 Tage Abstinenz lassen sie klein erscheinen. Nun ist auch Zypern bepaddelt. Sarah nutzte das WLAN mal wieder, um unsere Instagramseite zu aktualisieren, auch den Blog konnte ich mal wieder hochstellen. Doch was nicht fehlen durfte, war ein zweites Bad am heutigen Tage und der Austausch des Schweißsalzes gegen das Meeressalz.

Unsere Weiterfahrt führte wieder über einige Höhenmeter Richtung Pafos. Kurz davor gibt es einen absolut beliebten Spot. Der Zufall sollte es wollen, dass die Sonnen# kurz vor Sonnenuntergang über dem Meer stand und wir perfekt getimed waren. Das Lichtspiel schauten wir uns auch an, es warf das aufgelaufene Schiffswrack EDRO III in ein ganz besonderes Licht. Ein schöner Spot, den auch viele Brautpaare für Fotoshootings nutzen. Ich musste Fragende sogar abweisen, um nicht den schönsten Moment als Foto zu verpassen.

Unseren Stellplatz fanden wir unweit, aber ohne Menschen und direkt am Meer in Agios Geogius – heute ein absoluter Vanlifetraum.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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