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Time to say: „Good bye“ – Datca (TUR-69)

  • Hardy
  • 29. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

28.11.2021 – Alles ganz ruhig um uns, die bayrischen Busse gingen den Tag ruhiger an 😊. Den Magen mit einer halben Banane besänftigt, ging es hinein ins Wasser. Oder vielleicht doch nicht, kalt war es schon und als die Welle genau vor Sarah brach, war sie komplett nass und die Lust zu baden dahin. Ein Bild zum Piepen, manchmal ist es echt ungerecht. Der anhaltende Wind durchmischt das Wasser dermaßen, was zu deutlicher Abkühlung führt. Nach 3 Tagen bei Wind am Meer und fliegender Gischt war der Polwan komplett mit Salz bedeckt und verklebt. Natürlich ist Salz auf dem Lack nie gut, aber das Stehen am Meer einfach ein Luxus. Eine doppelte Wäsche reduzierte das Problem.

Vor der Schiebetür den besten Sonnenschein, also Tisch raus, Stühle raus, es ist Sonntag und den Kaffee mit Meerblick. Auch in Bayern begann der Morgen, die Türen öffneten sich, nach und nach kam einer nach dem anderen, bis unsere 9er-Tafel vollzählig war. Henry auf meinem Schoß machte heute auf Chamäleon, Hose blau, Pullover rot. Nur der blonde Schopf machte ihn auffällig. So eine gesellige Runde ist etwas total Schönes, was man sich beibehalten könnte.

Für uns war gegen späten Morgen der Moment gekommen, uns zu lösen, „Good bye!“ zu sagen und weiterzuziehen. Dieses Mal fiel es besonders schwer. Aber wer weiß, wann sich unsere Wege wieder kreuzen, wir haben schon so eine Vorahnung. Eine dicke, etwas Untertassen große Kröte unterm Polwan verhinderte noch die Abfahrt, gemeinsam mit den Kids fingen wir den rot-grün gefleckten Quaker ein und setzten sie in Sicherheit aus. Ein letztes Winken und dann vor zur Straße gerumpelt. Ein paar Erledigungen und dann hinein nach Datca. Datca ist die heimliche Hauptstadt der Halbinsel, auch hier ist man vom Aussehen eher in Griechenland. Die Restaurants, die sich um den Hafen tummeln haben blaue Stühle und weiße Tische. Die Deko in den gleichen Farben. Die Stadt wirkt sehr modern, nur auf der Halbinsel zwischen den beiden Häfen steht eine Ruine, alles andere ist in strahlendem Weiß restauriert oder neu gebaut. Nur die unzähligen weißen Steinstatuen wirken deplatziert. Es ist der erste Ort, an dem an einem Sonntag nicht alle Geschäfte offen haben, eine erstaunliche Ruhe in der Stadt. Wer die Marmaris Halbinsel besucht, für den ist Datca ein Pflichthalt, samstags ist ein großer Wochenmarkt. Kurz vor der Stadt liegt Eski Datca, das Alte Datca.

Nachdem uns gestern das Wasser ausgegangen war, 1/3 Tank, 4 Nächte stehen und durch die üppigen Regenfälle bei der Fahrt auf die Halbinsel, die die Naturquellen erbräunen ließen, verhinderten ein Nachfüllen. Die Pumpe beförderte nur noch Luft und Wasserspritzer. Nun ist er wieder randvoll, was man beim Fahren entlang der bergigen Straße deutlich merkt.

Auch wenn wir unsere Reisegruppe verlassen hatten, wollten wir die Halbinsel noch nicht verlassen. Auf dem Hinweg fuhren wir an traumhaften Buchten vorbei und wollten uns nochmal an einer positionieren. Der dritte Ansatz funktionierte, auch wenn die Bodenfreiheit mal wieder grenzwertig ausgenutzt wurde. Auf einer schmalen Landzunge stehen wir nun in einer Art Fjord, passend dazu stehen Dänen neben uns. Noch nicht ganz aus dem Bus ausgestiegen, kam sofort die Frage: „Wo kommt ihr denn her?“ Erstmal umschauen, wer da mit uns spricht, am Rand der Bucht stand eine bekrückte kontaktfreudige Kielerin, kurzer Smalltalk und Austausch von Nettigkeiten. Viel mehr reizte mich das einigermaßen flache Wasser und der Blick auf das Meer, verdeckt von einer bizarren Insel, die sich zu umrunden anbot. An der Insel angekommen, bestand sie eher aus Säulen, die aus runden Steinen und Asche bestand. Wasser, Wellen und Wind hatten die Säulen rundgeschliffen und zum Meer hin wie eine Wand stehen lassen, auf der anderen Seite lief sie flach aus. Die gesamte Küstenstruktur ist durch das erodierte Konglomeratgestein spannend, da wird Training fast zur Nebensache. Zur anderen Seite den Fjord ausgefahren, einfach ein traumhafter Stellplatz. Mit einem frischen Kaffee noch die ein oder andere Buchseite umgeschlagen und den Sonntag ausklingen lassen.

Gemein ist, wenn sich in der Badehose eine Wespe versteckt und beim Draußenduschen dann zusticht, das Leben im Freien und mit der Natur erfordert seine Opfer. Doch auch die Bienen bringen ihre Opfer, ein neues Glas türkischen Honigs wanderte heute direkt vom Erzeuger zu uns.

 


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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