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Transnistrien – Länderrückblick

  • Life 4 Adventures
  • 10. Jan. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Flagge:

Fläche: 4.163 km2

Bevölkerung: 469.000

Sprache: Russisch

Schrift: kyrillisch

Hauptstadt: Tiraspol


 

Transnistrien, was ist das denn für ein Land? Genau so haben wir geschaut, als wir in einer Doku davon erfahren haben. Es ist ein Land, welches geografisch in Moldawien liegt und auch zu Moldawien gehört, aber irgendwie auch eigenständig ist. Es besitzt eine eigene Währung, eine eigene Straßenmaut und eine andere Sprache. Wir wussten nicht so recht, wo die Grenze verläuft, da sie in offiziellen Atlanten nicht eingezeichnet ist. Es war auch nicht geplant nach Transnistrien zu fahren, doch auf dem Weg in die Ukraine war die Grenze plötzlich vor uns. Hm, na dann schauen wir mal, was passiert. Die moldawischen Grenzbeamten hatten anscheinend bei Dauerregen nicht wirklich Lust, etwas zu tun und so winkten sie uns einfach hindurch. Doch dann standen wir vor einem verspiegelten Fenster am Grenzübergang zu Transnistrien, es wurden die Pässe verlangt und die Fahrzeugpapiere. Ein kurzer Blick ins Auto genügte und wir waren im Land. Wir mussten allerdings angeben, wie lange wir im Land vorhaben, zu bleiben und wo wir uns aufhalten werden. Daraufhin bekamen wir ein Aufenthaltsvisum für zwei Tage, welches wir im Pass mitführen sollten. Es wurde noch darauf hingewiesen, eine Straßenmaut zu bezahlen. Auch dies konnte man direkt an der Grenze erledigen. Wir verstanden die Welt nicht so richtig, was das hier für ein Zirkus war. Wir fuhren erstmal in die erste Stadt hinter der „Grenze“ Taghina und gingen in einen Supermarkt, doch welche Währung nutzt man hier eigentlich. Auf den Preisschildern gab es keine Einheit. Wir fragten also einen anderen Kunden und er sagte es sei der Transnistrische Rubel. Klar macht ja irgendwie Sinn, wenn alle sich den Russen zugehörig fühlen, werden sie auch den abgewandelten Rubel haben. Tja, dann könnten wir wohl vorerst nix kaufen. Wir fanden in der Hauptstadt Tiraspol einen guten Stellplatz am Fluss Dneper. Hier konnte Hardy paddeln und ich etwas sporteln. Die Leute waren sehr neugierig und beäugten unser Auto dann doch sehr. Nach einem kurzen Grüßen war es Ihnen entweder peinlich oder sie grüßten zurück. Tiraspol ist eine Stadt mit vielen russischen Fahnen, Monumenten und einem riesigen Marschierplatz. Auf diesem wird jährlich eine Parade abgehalten, die wohl den russischen Paraden sehr ähnlich ist. Auch Militärfahrzeuge werden oft aufgestellt. Es ist hier völlig normal, an Panzern vorbeizugehen. Wir waren sehr positiv vom neuen Katherinen-Park mit Theater und einer schönen Blumenbepflanzung überrascht. Alle Gerüchte über einen komischen Staat oder unfaire Ein- und Ausreiseverfahren konnten wir beiseite wischen. Solltet ihr dieses offiziell nicht anerkannte „Land“ mal passieren, nehmt es locker und schmunzelt mal über die Gerüchte. Einen Schmunzler gibt es zusätzlich. Nachdem wir das Land besuchten, schaffte es der Hauptstadtclub Sheriff Tiraspol in die Champions League und besiegte dort Real Madrid.


Bezahlung

In Transnistrien bezahlt man mit dem transnistrischen Rubel. Der Umrechnungskurs zum Euro beträgt 1 € = 18,94 PRB. Geld kann in Wechselstuben getauscht werden. Auch eine Abhebung ist möglich. Die Annahme von Kreditkarten ist in den meisten Fällen kein Problem. Achtet beim Umtausch unbedingt darauf, nicht zu viel Geld abzuheben oder alles im Land zu lassen, die Währung kann nach unseren Informationen in keinem anderen Land zurückgetauscht werden. Sie gilt in Europa nicht als offizielle Währung. Eine Bezahlung mit moldawischen Geld ist nicht möglich!


Verkehr & Straßen

Die Straßen in Transnistrien sind gut ausgebaut und in einem guten Zustand. Im Vergleich zum Großteil der moldawischen Straßen freut man sich, hier zu fahren. Bei der Einreise eine Vignette kaufen, die für unterschiedliche Zeitintervalle zur Verfügung stehen. Das Minimum ist allerdings 7 Tag. Der Verkehr ist in Ordnung. Es gibt keine besonderen Vorkommnisse.


Tanken

Das Tanken in Transnistrien ist kein Problem, es gibt immer wieder Tankstellen und gezahlt werden kann in bar oder mit der Kreditkarte. Da wir hier nicht tanken mussten, fragt trotzdem vorm Tanken nochmal beim Personal nach. Die Preise sind etwas höher als zum moldawischen Vergleich.


Menschen

Die Bevölkerung Transnistriens ist wohl etwas speziell. Sie sind sehr stolz auf ihr Land und wollen Autonomie gegenüber Moldawien, deshalb kämpfen sie immer wieder für ihre Unabhängigkeit. Sie fühlen sich sehr stark mit Russland verbunden, was man an den vielen Fahnen, Stickern, Monumenten etc. sieht. Sie grenzen sich nicht nur durch eine eigene Sprache, Schrift, sondern auch durch ihre Währung bewusst ab. Es gibt unwahrscheinlich viel Polizei und Militär im Land und in der Stadt. Dennoch wirken sie sehr freundlich und hilfsbereit. Sie beäugten den Polwan mit Interesse, trauten sich sogar Kontakt aufzunehmen. Allerdings gibt es Sprachbarrieren, wenn man der russischen Sprache nicht mächtig ist. Wir haben keine schlechten Erfahrungen gemacht und konnten trotz der nicht vorhandenen gleichen Sprache gute Momente aufnehmen. Wir würden vielleicht neugierig angeschaut, fühlten uns trotzdem immer sicher.


Fauna

Die Fauna in Transnistrien ist gleich der Fauna in anderen mitteleuropäischen Ländern. Es gibt keine gefährlichen Tiere, wie Schlangen, Spinnen, Bären etc. Es gibt einige Straßenhunde, die keine Gefahr darstellen, sie sind an den Menschen gewöhnt und entspannt.


Flora

Die Flora unterscheidet sich nicht zur Fauna Moldawiens. Es gibt sehr viele Obstplantagen, Sonnenblumenfelder, Wälder und Wiesen. Die Landschaft ist eher hügelig und der Fluss Dneper gilt als Grenzfluss und wird gut in die Städte und Landschaft integriert. Man kann im Fluss gut baden, da wir gesehen haben, was in anderen Ländern eingeleitet wird, ist vom Trinken unbedingt abzuraten und ein folgendes Duschen anzuraten. Es gibt einige bewachte, kostenfreie Badestellen mit Duschen.


Sicherheit

In Transnistrien muss man keine Angst haben. Es ist ein sehr sicheres Land. Es gibt sehr viel Polizei und Militär, welches in der Stadt Patrouille läuft. Eine Kriminalität konnten wir bei unserem kurzen Aufenthalt nicht ausmachen. Es gelten natürlich die Regeln wie überall, d.h. keine Wertgegenstände offen im Auto lassen. Nicht direkt zeigen, was man alles besitzt und am Anfang etwas Abstand bewahren. Wir empfehlen aufgrund der politischen Lage keine Kritik gegen die russische Politik und einen respektvollen Umgang mit dem Wunsch der Unabhängigkeit.


Freistehen

Wir standen nur eine Nacht in Transnistrien, aber dies in der Hauptstadt. Es war kein Problem. Campingplätze gibt es nach unserer Information keine im Land, d.h. ein Freistehen ist erlaubt und solange man nicht auf Privatgrund steht, stört sich keiner daran. Die Menschen schauen anfangs etwas kritisch, sind im Endeffekt aber nur neugierig und wohl eher etwas scheu. Wasserstellen haben wir keine besucht, insofern können wir dazu keine Information geben.


Kulinarik

Die Kulinarik ist der Moldawiens und der Ukraine ähnlich. Es gibt viele Teigprodukte. Einige russische Süßigkeiten und leckere Sachen vom Bäcker und alles zu extrem günstigen Preisen.


Klima – Reisezeit

Hauptsaison: Juni bis August

Zwischensaison: April bis Mai; September und Oktober

Nebensaison: November bis März

 




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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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