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Trennung auf Zeit – Cirali (TUR-57)

  • Hardy
  • 18. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

16.11.2021 – Täglich motiviert, früh zu starten und viel zu machen, ist uns der späte Sonnenaufgang nicht mehr so hold. Morgens ist es noch ziemlich kalt, bis die Sonne aus dem Meer auftaucht. Zu 6t am Frühstückstisch und drei mit einer Katze spielende Kinder machten den Morgen wieder entspannt. Die Qual des ausgebreiteten Sitzfleisches ist nicht immer einfach, doch so konnten wir die weiteren Routenplanungen besprechen, Stellplätze und ggf. Überschneidungen abstimmen. Wir wussten, dass wir heute weiterziehen und hatten zufällig das gleiche Ziel wie Simon und Vera. Ob es so kommt? Wir werden es sehen.

Bei ausgiebigen Wellen schwangen wir uns wieder auf´s Board, es heißt, Cirali macht süchtig. Die Blicke auf den Strand, die dahinter liegenden bewaldeten Berge in verschiedenen Höhen und die Felsen im Meer sind schon ziemlich speziell, muss man sagen. Die Wellen meinten es heute wirklich gut mit uns und gaben ihr Bestes. Je weniger Wellen man beim Paddeln hat, desto schöner ist es, die Meereswelt von oben zu betrachten und über ihr zu verweilen.

Für den zweiten Aktivpart versuchten wir es nochmal mit einer Wanderung zum gestrigen Ziel, bei dem wir versehentlich in der Ruinenstadt Olympos landeten. Am Morgen bekamen wir nochmals genaue Instruktionen, welcher der richtige Einstieg in den Berg wäre. Es gibt auf 200 m aufgrund der überwachsenen Ruinen so viele, doch nur ein Weg führt wirklich weiter. Auf allen anderen landet der ambitionierte Wanderer stets an Ruinen oder in einer Zwischenhöhe, aber auch diese sind spannend, nur nicht jeden Tag 😊. Wanderwege habe etwas Gutes, werden sie regelmäßig begangen, treten die Wanderer sie aus und man erkennt sie gut. Problematisch ist dies aber bei den Irrwegen. Auch diese werden beim Irren mindestens zweimal begangen und sehen irgendwann wie ein guter Weg aus. Einem solchen Fall unterlagen wir, nach Kletterei am Berg wurde es immer steiler und für uns der Moment, einzusehen, einen anderen Weg suchen zu müssen. Wir fanden ihn … und kamen am Kletterspot von Marina und Gerd raus. Hatten wir uns eigentlich morgens schon verabschiedet, hielt der Abschied nicht lange 😊. Ein Baum neben uns machte uns wieder schlauer. Wir standen neben einem Johannesbrotbaum, viele kennen ihn, weil er lange braune Schoten bildet. Die gerade sprießenden Blüten sind sehr süß, aus ihnen wurde vor dem Übersiedeln von Rohrzucker aus Amerika Zucker hergestellt. Interessant auch der Inhalt der Schoten, die Samen sind unglaublich kongruent gleich schwer. Sie heißen Carob, sie bildeten früher die ersten Gewichtseinheiten zum Wiegen von Diamanten. Der Begriff änderte sich auf Karat, 4 Karat Diamant sind also 4 Samen des Johannesbrotbaums.

Bei unserem weiteren Weg immer bergauf und -ab in Meeresnähe fanden wir das Ziel, keine Bergspitze, immer wieder schöne Ausblicke, doch das Ziel war eine Höhle. Diese Höhle entstand durch das Auseinanderdriften zweier Felselemente. Es ist eher ein Spalt, den man vom Land begehen kann und in geduckter schräger Laufhaltung bis zum Wasser herunter gehen kann. Im Sitzen lässt sich die Höhle genießen.

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher in die Ruinen eines kleinen Castles und auf den Wochenmarkt. Auf Empfehlung probierten wir uns beim Käsemann durch und beglückten ihn mit unserem Einkauf. Luft runter vom Board, zusammenrollen und in die Garage einparken, das andere hineinschieben, Lenker drehen, Fahrräder aufladen, abschließen, Plane drüber und los geht die Fahrt. Beim Eisstop in einem Discounter gab es die Hände voll, nur kein Eis, dafür 100 m weiter. Die Straße war auf dem letzten Drittel der Strecke in die Küstenkette hineingearbeitet, so verlief sie in vielen Rundungen direkt am Meer. Das weiß-rote Gestein, das türkisblaue Wasser und der einsetzende Sonnenuntergang machten diese Fahrt wieder lohnend. Kurz vorm Stellplatz erreichte uns eine Sprachnachricht von Simon, sie hatten noch einen Wanderer aufgegabelt und nach Hause gebracht und sind an einem anderen Strand versackt, ob wir nicht dorthin kommen könnten … Da waren wir gerade 20 km vorbei … Schade, aber die Wege sind abgesprochen. Es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn man sich nicht nochmal sieht. Denn auch den Kamel-LKW sahen wir nach der Nordküste, Kappadokien nun auch in Cirali wieder. Die Türkei ist kleiner als man denkt 😊

 


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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