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Türkischer Abend mit türkischer Familie – Diyarbakir (KUR-5)

  • Hardy
  • 12. Sept. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

11.09.2021 – Guten Morgen Türkei, so richtig schlafen lassen möchtest du uns wohl nicht und mit tollen Stellplätzen hast du uns auch noch nicht verwöhnt. Heute kriegst du eine neue Chance. Mit ein paar Kilometern auf dem Tigris fing es schonmal ganz gut an. Die Tatsache, auf dem Tigris gepaddelt zu sein, ist allerdings mehr wert, als das Paddelerlebnis. Mal wieder entdeckten wir viel Bauschutt in Wassernähe.

Also Abfahrt, ganze 2 km bis zum ersten Halt. Gestern sahen wir eine Brücke mit vielen Menschen, muss wohl etwas besonderes sein. Fotografen, ein roter Teppich, die Chance ein Star vor der Brücke zu sein. Rein optisch nicht der Kracher, dafür ziemlich breit. Achtung, es wird historisch: Wir standen auf der 10 Joch langen, ersten islamischen Brücke von 1065 in Anatolien. Da hatten wir´s. Es scheint ein Highlight zu sein, denn die Reisebusse hielten im 10 min-Takt.

Nur 2 km weiter der nächste Halt. Die Stadt Diyarbakir oder besser die damalige Stadt, heutige Alt- und Marktstadt ist mit einer Festungsmauer umgeben. Man kann auf gut angelegten Wegen drum herumlaufen, an vielen Punkten durchgehen, manchmal auch auf die Mauer oder von innen gehen. Derzeit finden an vielen Punkten der Mauer Renovierungsarbeiten statt, was zum Erhalt, der Wiederherstellung und der Präsenz beiträgt. Ein Melonenmann ließ uns einfach nicht vorbei, ohne von seiner Melone zu kosten, ein Viertel überließ er uns, wir hatte eh vor, eine Melone zu kaufen 😊 Er klopfte einige ab, beratschlagte sich mit seinem Geschäftspartner und gab uns ihrer Meinung nach die beste. Preis: 0,15 €/kg.

Beim Durchfahren der neuen Stadt fanden wir das erste Mal seit langem mal wieder ein richtiges Einkaufszentrum, das letzte besuchten wir wohl in Sofia (BUL). Wir hatten ein paar Erledigungen zu tätigen, aber freuten uns, einfach mal zu schnaken. In vielen, der besuchten Ländern gibt es bestimmte Artikel, die nicht zum alltäglichen Leben gehören nur in Spezialgeschäften. So war es eine willkommene Abwechslung auch mal nach Kleidung oder Schuhen zu schauen. Die Türkei stellt viel Kleidung her und ist ein global Player, so nehmen wir wohl das ein oder andere mit in die Heimat. Ein paar Sicherungen für das Auto und Politur fanden auch den Weg in den Korb.

Der nächste Ort, Siverek war für uns eher enttäuschend. Lockte es uns doch mit einem Kalesi hinein, fanden wir nur eine eingestürzte Moschee, klägliche Mauerreste und Jugendliche, die wohl stolz darauf waren, ihre ersten Zigaretten zu rauchen. Insgesamt beäugte man uns fast schon unangenehm. Ein Kind lief ewig nebenher und bebettelte uns, erst als die Polizei von hinten kam, sie anhupte und etwas sagte, lief sie schnell weg. Zu uns sagten sie nur: „Hello“. Den Ort hätten wir uns sparen können, ist es doch aber immer schön, während der Fahrt sehenswerte Zwischenstopps zu haben, um nicht nur zu fahren.

Also rein in den Polwan und auf zum Stellplatz. Heute muss es doch mal schön werden. Kurz vor einem der bekanntesten Flüsse, die man als Kind lernt, bogen wir ab. Wir fanden einen Traum von Stellplatz am Euphrat. Genau genommen ist es einer der unzähligen Picknickplätze, die es in der Türkei gibt, der Recep Tayyip Erdogan Mesire Alani (Präsident TUR). Sie laden mit Jägerbänken, Pavillons, tw. Grills förmlich zum Verweilen ein. Glaubt uns, die Plätze sind sehr gut frequentiert. So hieß es für uns: Hose runter und rein in den Euphrat, er lockte in Blau. Doch halt, in einem muslimischen Land darf die Badebekleidung nicht fehlen. Vor allem, weil neben uns mal wieder geheiratet und geshootet wurde. Es war zum Genießen, unser letztes richtiges Schwimmerlebnis war auch schon etwas her.

Die freie Hälfte des Nachmittags nutzte Sarah mal für die lesende Hängematte. Ich kümmerte mich ein bisschen um den Polwan. Da es für uns bald wieder in den Norden geht und es dort derzeit regelmäßig regnet wurden unsere Lackabbröckelungen richtig überklebt, um nicht noch mehr zu verlieren. Übrigens habe ich im Zuge des Lackschadens nach dem Starkregen von Georgien mal den Kundenservice Citroen Deutschland angeschrieben. Wenn Lack so vom Auto fällt, muss es ja mit mangelnder Herstellungsgüte zu tun haben. Die Antwort kam schnell, ich möchte mit dem Fahrzeug bei einem deutschen Vertragshändler vorstellig werden, die Information, dass wir noch 5 Monate unterwegs und gerade in der Türkei sind, wurde wohl überlesen. Fortsetzung folgt. Unser Olivenhainerlebnis von Griechenland hatte ja auch einige Schleifspuren im Lack hinterlassen, auch das Cleanen der Aufkleber war nicht ganz einfach. So kam heute mal etwas Politur zum Einsatz und siehe da, das was fertig ist, sieht richtig gut aus.

Meine Arbeit erregte bei unseren türkischen Nachbarn Aufmerksamkeit, einer stattete uns sogar einen Besuch ab. Wie sollte es anders enden, es gab eine Einladung zum Teechen mit seiner Familie. Wir saßen noch weit ins Dunkele hinein. Leider sprach keiner Englisch, so dass Google Translater wieder auf Hochtouren lief. Chai gab es in Massen und dazu süßes türkisches Teegebäck und Baklava. Noch ein gemeinsames Foto und naja, morgen Abend sollen wir sie in ihrem Haus besuchen 😊


 
 
 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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