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Ukraine – Länderrückblick

  • Life 4 Adventures
  • 17. Aug. 2021
  • 12 Min. Lesezeit

Flagge:

Fläche: 603.550 km

Bevölkerung: 44,2 Mio

Sprache: Ukrainisch

Schrift: Kyrillisch

Hauptstadt: Kiew


Wer fährt denn schon in die Ukraine, das dachten wir uns einmal. Also beschlossen wir, dass wir es wagen sollten. Es bildet das erste Land unserer Reise, welches nicht mehr zur EU gehört. Keinen Euro mehr zu nutzen, kannten wir, nun folgte kein Internet mehr zu haben. Denn die Ukraine gehört nicht mehr zur Länderzone 1 und fällt somit aus der Roamingzone heraus. Doch wir können euch beruhigen, es kann entweder eine SIM-Karte gekauft werden oder man nutzt nahezu täglich einen der vielen freien WIFI-Spots. Während unserer Zeit gab es 2 Situationen, in denen wir uns Internet gewünscht hätten. Zum einen war es für die Buchung der Fähre und zum Nachschlagen neuer Einreisebestimmungen. Aber auch dies war mit etwas mehr Aufwand möglich. Leider findet man außerhalb der Touristengebiete in den Karpaten keine ausgeschriebenen Wander – bzw. Radrouten. Aber dann geht es eben einfach los und meist kommt man irgendwo heraus. Wir nutzen seit der Ukraine auch kein Google Maps mehr, sondern die Offlinedienste von MapsMe und Herewego. Die erforderlichen Straßen- und Gebietskarten müssen im Voraus heruntergeladen werden, danach funktioniert die Navigation problemlos offline.

Nach dem Grenzübertritt aus Rumänien führte uns eine schlechte Straße zuerst nach Cernivci. Die Stadt überraschte mit einer ordentlichen Fußgängerzone, mit vielen Altbauten und einer überdimensionalen Universität. Das Hauptgebäude zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und wer in Cernivci sein sollte, darf den Besuch nicht verpassen.

MapsMe zeichnet außerdem Aussichtspunkte, Parkplätze, Wasserfälle, Quellen und Strände extra aus. Doch hier ist Vorsicht geboten, nicht immer stimmt das Angebot mit der Vorstellung überein. So auch bei unseren ersten beiden kleinen Wanderungen. Wir suchten zwei Wasserfälle, man könnte eher sagen, es waren Wasserfällchen. Aber trotz allem, waren wir in der Natur und es lohnte sich, denn durch einen Zufall wurden wir von einer Familie zum Kaffee und Kuchen eingeladen und bekamen so das Leben mit.

Weiter ging es für uns Richtung Hoverla, dem mit 2061 m höchsten Berg der Ukraine. Eine unglaublich schlechte Straße führte uns die letzten 2 km zu einem Picknickplatz und Ausgangspunkt für unsere Wanderung. Der Hoverla ist das Wahrzeichen der Ukraine und wer auf ihm stand, kann sich eine Medaille um den Hals hängen. Leider blieb uns eine Panoramasicht verwehrt, den vielen anderen Bergtouristen leider auch. Wer den Hoverla bezwingen will, kann sich sicher sein, er wird nicht allein am Berg unterwegs sein.

Die Karpatenlandschaft kannten wir bereits aus Rumänien und fanden sie sehr schön. Auch in der Ukraine wurden wir von der Landschaft mit tiefgrünen Wäldern und bewachsenen Bergen nicht enttäuscht. Teils sind wir über lange geradeausführende Straßen gefahren und fragten uns, ob wir nicht in Schweden oder Norwegen sein. Doch dann standen wir in Bukovel, dem Touristenort schlecht hin. Hier wurde alles für einen alpinen Bergtourismus sowohl im Sommer als auch im Winter getan. Verschiedene Verleihstände standen bereit, ein Badesee lud zum Schwimmen ein und mit einem Sessellift konnte man in den angrenzenden Bikepark fahren. Wir fuhren mit unseren Rädern durch Bukovel und die Waldkarpatenlandschaft, verließen danach das Bergland und fuhren weiter gen Norden.

Die Fahrt ging nach Iwano – Franko. Wir fanden einen Markt, genossen die günstigen Preise und die reichhaltige Auswahl. Unsere größte besuchte Stadt in der Ukraine bildete Lemberg (Lviv). Wir hatten schon viel Gutes über die Stadt gehört und waren gespannt, ob es stimmte. Mit den Rädern ging es am Zentrumsstau vorbei und wir kamen im überfüllten, lauten Zentrum an. Egal ob Fußgänger, Rollerfahrer, Auto, LKW, Bus oder Straßenbahn jeder wollte sein Recht auf den engen Straßen haben und so wurde es schnell sehr voll und laut. Wir beobachteten das Schauspiel und schoben unsere Räder doch ganz locker vorbei. Das Altstadt-Zentrum Lembergs ist durch einen Marktplatz mit großem Rathaus gekennzeichnet. Ringsherum befinden sich viele Cafés und Restaurants, die im Sommer zum Verweilen einladen. Man kann sich fotografieren lassen und landet direkt in der Lemberger Presse. Neben dem Zentrum gibt es eine alte Festungsanlage und viele Parks außerhalb des Stadtkerns. Ein Besuch lohnt sich, doch wir waren froh, aus diesem stressigen Teil wieder heraus zu sein. Wir fanden einen Stellplatz an einem Fluss und konnten endlich die Boards wieder auspacken und das Ufergelände begutachten. Auch in der Ukraine gibt es viele Angler, die auf einen großen Fang hoffen. Aufgrund der Farbe und Flussqualität bezweifeln wir das allerdings.

Es stand ein weiteres Highlight auf unserem Plan, die Festungsanlage von Kamjanec- Podilsky. Die Stadtmauern ziehen sich um die gesamte Altstadt. Eine separate Hauptfestung ist mit Museum ausgestattet und definitiv einen Besuch wert. Die Altstadt an sich war eher leer und hat neben einigen Museen keine weiteren Sehenswürdigkeiten.

Auch eine weiter Burganlange in Chotyn ließen wir uns nicht entgehen. Waren wir doch erst skeptisch, ob es sich lohnen würde, empfehlen wir auch diese, da sie anders ist als die Festung in Kamjanec- Podilsky.

Unsere Reise führte uns im Anschluss zum letzten Punkt in der Ukraine. Einem Stadtbesuch in Odessa. Odessa ist eine bekannte Hafenstadt am schwarzen Meer und mit Potemkinscher Treppe, dem Opernhaus und vielen Altbauten auch empfehlenswert. Wir hörten sowohl von einem Einheimischen als auch in der Touristeninfo, dass außer der Altstadt keine Sehenswürdigkeiten vorhanden seien. Der Strandbereich in Odessa lädt abends für wilde und lange Partys ein und ist eher überfüllt. Wer einen entspannten Tag am Strand haben möchte und kein Trubel braucht, sollte ca. 15km aus der Stadt herausfahren und da einen Strand besuchen, der hauptsächlich von Einheimischen genutzt wird. Odessa ist eine lebendige und moderne Stadt, mit vielen Geschäften einer Boulevardzone und kleinen Restaurants. Die Preise sind für die Ukraine eher hoch und man sollte schauen, was man kauft. Für uns endete die Ukrainereise in Odessa. Wir haben nur einen kleinen Teil gesehen, doch aufgrund der Unruhen im östlichen Teil der Ukraine als auch auf der Krim, macht es derzeit keinen Sinn, in diese Richtung zu fahren. Irgendwann werden wir uns noch die Hauptstadt Kiew anschauen und vielleicht ein verlängertes Wochenende dort verbringen. Mittlerweile haben wir auch einen Kontakt in dieser Stadt.

Wir wurden von der Ukraine positiv überrascht, sowohl vom Land als auch von den Leuten. Angst um unseren Polwan hatten wir nie und die Ukrainer sind sehr herzlich, wenn da nicht die Sprachbarriere wäre, die so manche Konversation schnell beenden ließ.


Bezahlung

Auch in der Ukraine heißt es wieder Geld tauschen, hier bezahlt man in der Währung UAH, die großen Münzen heißen Grivna und die kleinen Kopinok. Der Wechselkurs beträgt etwa 1 : 31,5, kauft ihr ein, könnt ihr relativ einfach durch 30 (oder : 3 und dann :10 - hat sich bewährt) rechnen. Das funktioniert relativ schnell. Die Preise in der ländlichen Region sind deutlich günstiger als in den Metropolregionen. Doch Vorsicht ist geboten, nicht überall ist eine Kartenzahlung möglich. Seid ihr euch nicht sicher, fragt einfach mal nach, wir haben auch hier etwa 100 € getauscht, um Handgeld zu haben. Das Abheben von Geld ist in Banken problemfrei möglich, wenn man eine findet. Nutzt am besten die Chance in der ersten größeren Stadt (suchen nicht ausgeschlossen), um euch nicht zu ärgern, falls ein Straßenhändler einen guten Deal hat. Beim Abheben entstehen etwa 10 % - Umtauschgebühr. In allen etwas größeren Geschäften ist die kostenfreie Kartenzahlung mit der Visakarte möglich.


Verkehr & Straßen

Direkt hinter jeder Grenze stehen Schilder, die die Stadtgeschwindigkeit auf 60 km/h, Geschwindigkeit außerhalb von Orten auf 90 km/h und auf Autobahnen auf 110 km/h begrenzen. Doch keine Angst, diese Geschwindigkeiten erreicht ihr selten. Die gängigen Routenplaner begrenzen euch in Städten meistens auf 50 km/h, achtet unbedingt auf die Schilder, da in Ortschaften zwischen 40 – 70 km/h gefahren werden kann. Die Ortschaften sind durch flache weiße Schilder mit schwarzer Schrift erkennbar. I.d.R. stehen sie weit vor dem ersten Haus und kurz hinter dem letzten Ortsausgangsschild.

Betrachtet man den landschaftlichen Verkehr, ist dieser weitestgehend entspannt, ohne dass man Angst davor haben muss. Die Ukrainer überholen teilweise knapp, so dass vor euch manchmal 2 Autos auftauchen können, etwas zu bremsen, ist nicht verkehrt. Sobald ihr die ukrainische Grenze überfahrt, wird es russisch, große, schwere und alte LKWs kreuzen vor euch, bergauf im Schneckentempo. Durchgezogene Linien verbieten vielerorts ein Überholen, der Ukrainer tut es trotzdem. Wundert euch nicht über Autos jenseits des Verfalldatums, Lada, Skoda, Moskwitsch, Kamaz, UAZ, Gaz fahren hier teilweise liebevoll restauriert, wohin sie getrieben werden. Die Luftqualität hinter diesen Autos oder auch den alten Uraltbussen ist i.d.R. von starkem Ruß nur absolut geringstfügig beeinflusst.

Bei den Straßen erlebten wir den Bereich zwischen Himmel und Hölle, wobei eine Zusammenfassung als Vorhölle den Gesamtzustand wohl am besten beschreibt. Generell sind die Straßen für PKW und Campingfahrzeuge mautfrei, für LKWs sollen Mautgebühren von 0,04 €/km anfallen, also Vorsicht bei der Fahrzeugkategorie, bzw. dass ihr bei der Grenze euer Fahrzeug als PKW einstempeln lasst. Im Bereich der Tourismushochburg Bukovel sind die Bundesstraßen alle neu und es ist ein absoluter Genuss, auf ihnen durch die Nordkarpatenlandschaft zu fahren. Weicht man dann zum Beispiel nur auf die Nebenstraße ab, treiben einen autogroße und bis zu 30 cm tiefe Schlaglöcher den Schweiß auf die Stirn und es geht in verminderter Schrittgeschwindigkeit voran. Bei neuem Asphalt wird der Gullideckel oft auf der alten Höhe belassen und der Asphalt nur abgerundet oder mit dem Spaten abgestochen. Traktoren fräsen Schlaglöcher aus, diese Fräsung bleiben länger ungefüllt, was einem zum Slalomfahren zwingt. Werden sie dann doch gefüllt, sind die Straßen meist so wellig von den schweren LKWs, dass die Walze gar keine Chance hat, die Flicken der übrigen Straße anzupassen. Viele Straßen haben eine Belastungsgrenze je Achse ab 28°C, trotzdem ist der Asphalt sehr rillig und wellig, so dass Obacht geboten und überholen teils sehr gefährlich ist. Gerade Asphaltflicken werden durch die LKW´s im Laufe der Zeit weggeschoben, diese Wulst ist meist am Rand und kann das Ende eurer Fahrt bedeuten. Auf Flickenstraßen seid ihr mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h am besten beraten.

Was bedeutet dies für euren Ukraine-Roadtrip? Plant mehr Zeit ein und orientiert euch am Straßensystem und den Größen der Straßen, Autobahnen gibt es, wenn überhaupt nur sehr wenige, die mit M gekennzeichneten Bundesstraßen funktionieren ganz gut, die Landstraßen sind sehr unterschiedlich. Die Empfehlung lautet, fahrt stets im Hellen und lieber etwas langsamer als zu schnell. Gerade an Brücken- oder Bahnübergängen zeigt sich die wahre Straßenbaukunst, hier könnt ihr euch das Fahrzeug schnell zerstören. Auch hier gibt es zwischen den Landkreisen große Unterschiede.

Eine Lichtpflicht gibt es in der Ukraine nicht, wir wurden einmal von der Polizei herausgewunken, da sie kein Englisch sprachen, ließen sie uns einfach fahren. Von Einheimischen haben wir aber auch gehört, dass sie sich gerne „schmieren“ lassen, haben damit aber keine Erfahrung.


Tanken

Beim Tanken habt ihr in der Ukraine keine Probleme, es gibt viele Anbieter und genug Tankstellen, teilweise gibt es 3 verschiedene Benzin bzw. Dieselsorten. Uns wurde mitgeteilt, dass die Ukrainer nur ungerne Diesel fahren, weil der Diesel an den Tankstellen gepanscht sein soll. Daher haben wir uns beim Angebot von LKW-Diesel, Diesel und Euro-Diesel stets für den Euro-Diesel entschieden. Auch am Aussehen der Tankstelle lässt sich die Qualität erahnen, steht man vor einer Dorftankstelle mit 2 Zapfhähnen und einem 3000 l-Tank oder einem namenhaften Anbieter.

Die Preise für den Liter Diesel variierten zwischen 24,50 – 30,50 UAH. Die Differenz sieht nicht groß aus, liegt aber bei etwa 0,20€/l. Daher ist unsere Empfehlung auch hier, Tank nie bis zur Tankanzeige leerfahren, sondern tanken, wenn Preis und Tankstelle passen.


Menschen

Wenn man sich Ukrainer vorstellt, hat man meist ein typisches Aussehen vor Augen. Doch diese Erfahrung machten wir nicht. Hier wird wohl zu schemenhaft gedacht. Natürlich erkannten uns die meisten als Nichtukrainer und linsten ganz gespannt in den Camper oder was wir so machen, sei es Misstrauen oder Interesse. Sobald sie gefragt werden, ob sie Englisch sprechen, ist der Kontakt meist vorbei. Sprechen sie dann doch Englisch, können es wunderbare Gespräche werden, bzw. zeigen sie sich sehr gastfreundlich und interessiert. Generell haben wir das Gefühl, dass die Lust zur Arbeit nicht immer die allergrößte ist, viele Prozesse sehr kompliziert und langwierig sind. Dies fing an der Grenze an, ging über Verkäufer, die Onlinebuchung der Fährtickets oder der Geschwindigkeit an der Kasse. Alles läuft etwas langsamer. Winkt man den Menschen aus dem Camper zu, weil sie mal wieder etwas länger als notwendig schauen, dreht sich der Kopf doch auch schnell nur weg.

Die Frauen hübschen sich sehr gern auf und zeigen ihren Körper. Uns ist aufgefallen, dass die Frauen meist um einige Jahre jünger als ihre Männer sind. Wir denken, dass es hier auch etwas als Status gilt, wenn man eine hübsche junge Frau hat, die man zeigen kann. Die Männer haben eher ein gemütliches Auftreten. Geheiratet wird in der Ukraine sehr früh und wahrscheinlich ist es eher untypisch, nicht verheiratet zu sein. Wir wurden öfters gefragt, ob wir verheiratet wären und als wir dies verneinten, wurden wir etwas missmutig betrachtet.


Fauna

Die Fauna in der Ukraine gleicht der mitteleuropäischen Fauna. In den Bergen findet man Wildtiere unteranderem auch einige Bären in den Karpaten. Ansonsten findet man wie in Deutschland auch viele Kuhherden, wenig Schaf- und Ziegenherden, allerdings auch wieder viele Straßenhunde. Im Vergleich zu den Straßenhunden in Rumänien und Bulgarien, sind diese hier klein und nicht so angriffslustig. Ein Radfahren ist hier wieder fast bedenkenlos möglich.


Flora

Im Südwesten dominieren die Waldkarpaten mit prachtvollen Hügeln aus Nadel-, Misch- & Laubwäldern. Es ist sehr grün und die Luftqualität hervorragend. Je weiter man nördlich fährt, desto flacher wird das Land und die Natur für reichhaltige Landwirtschaft genutzt. Hier findet man vor allem Getreide und Mais. Auch einige Obstplantagen sind darunter.


Sicherheit

In der gesamten Zeit (13 Tage) hatten wir in der Ukraine nie das Gefühl, besonders vorsichtig sein oder Angst haben zu müssen. Nun ist die Ukraine nicht unbedingt eine Campernation, so dass die Blicke dem Camper relativ lange anhafteten. Wir haben den Polwan nicht ein einziges Mal umparken müssen und hatten auch nicht das Gefühl, dass er unsicher stand. In größeren Städten empfehlen sich trotzdem belebte Plätze oder Plätze mit einem Kiosk daneben. Oft sind diese Plätze auch kameraüberwacht.

In allen Städten haben wir uns zwangfrei bewegt, unser Hab und Gut in der Fahrradtasche oder einem Rucksack mitgeführt. Trotzdem sei der Hinweis gegeben, dass auch Sinti und Roma durch die Straßen laufen und nach Geld oder Essen fragen, in Lwiw (Lemberg) auch mal ausgiebiger. Es gilt das Credo, zeigt nicht, was ihr habt und macht euch nicht interessant. Die Fahrräder waren mit einem oder zwei Schlössern nach unserer Rückkehr immer noch an ihren Plätzen.

Der Ukrainer ist eher ein misstrauischer und ängstlicher Mensch, Wohnsiedlungen sind von Sicherheitspersonal bewacht, Zufahrten durch Schranken gesichert, Türen mit Eingangscodes oder Mehrfachverschließsystem verschlossen.

Eines Morgens wollte uns ein Angler allerdings die Sportsachen mopsen, deshalb lasst nicht mehr liegen als notwendig, sonst könnte es Beine kriegen.


Freistehen

Das freie Stehen ist nach unserer Recherche weder erlaubt, noch verboten. Es gibt keine flächendeckenden Campingplätze, man kann sich wohl als Glückspilz fühlen, welche zu finden. Auch das Netz der Stellplätze in unserer App ist nur sehr dünn. Daher heißt es oft, einfach selber suchen und probieren. Manchmal dauert es nicht lange, dass sich andere dazu gesellen oder auch schon mit einem Zelt irgendwo in der Nähe stehen. Die Straßensituation lässt einen aber auch nicht freudig in die Tiefen der kleinen Straßen fahren, so dass ein Platz in der Nähe 500 -1500m auf Schotter oft von Einheimischen befahren wird. Wir waren mit unseren Stellplätzen trotz traumhafter Fluss- oder direkter Seenähe nicht immer zufrieden, da stets viel Publikumsverkehr herrschte und es abends lange und morgens schnell wieder laut wurde. Man steht selten allein. Nur einmal gab es Probleme mit Anglern, die dachten, wir könnten aus ihrem Teich Fische stibitzen.

In den Dörfern gibt es manchmal Wasserhähne, -quellen oder -brunnen. Bei der Qualität der Wasserbrunnen schaut euch vorm Abfüllen erstmal den Eimer und das Wasser an. Wir haben es nicht genommen. Tankstellen bieten auch Wasser an. Die Wasserversorgung ist etwas schwieriger, aber möglich. Eine Möglichkeit, die Toilette zu entsorgen gibt es nicht, öffentliche Toiletten erreicht man nur ungern mitten in Städten und in der Regel hilft nur der Spaten, also schön die Chemie draußen lassen.


Kulinarik

Besonders Highlight waren für uns die ukrainischen Märkte, dort findet man alles an Gemüse und Obst, was das Herz begehrt, die Gurken sind deutlich kürzer, die Tomaten haben Zipfel, Kartoffeln gibt es in verschiedenen Farben und all dies zu unschlagbar günstigen Preisen. Man ist gut beraten zwischen den Händlern zu stöbern, da die Preise auch variieren. Importiertes Obst und Gemüse ist etwas teurer.

Man sollte sich auch nicht wundern, wenn Frauen mit gerupften Hühnern auf der Hand stehen und versuchen, diese zu verkaufen. Hinsichtlich Fleisch ist das Angebot reichhaltig und interessant. Die Produkte von Kuh bis Ziege reichen von Milch über Kefir, Weich- & Hartkäse, Quark, alles ohne Einschränkung genießbar. Uns schlug die Aufbewahrung das ein oder andere Mal sprichwörtlich auf den Magen.

Wir nennen sie „die kleinen Freunde“ - kleine in extra Papier eingewickelte Süßigkeiten, von den das Angebot extrem reichhaltig ist, Toffee, Gelees, Konfekt. Auf den Märkten könnt ihr für 30 Cent / 100g zusammensuchen, was das Herz begehrt. Einmal im süßen Sektor angekommen, gibt es mehrere Arten von Pfefferkuchen, für etwa 1€ pro Kilogramm. In den Einkaufsmärkten findet man ungefüllte Waffeln, die Zuhause mit einer Creme gefüllt werden, schmecken lecker, gehen aber auch lecker auf die Hüfte.

Gefüllte Teigtaschen mit Käse, Quark etc. gibt es sowohl auf Märkten als auch im Supermarkt zu günstigen Preisen, meist ist es Blätterteig und gebacken. Auch die Brotauswahl verbessert sich in der Ukraine, man findet neben Toastbrot auch Fladenbrot und etwas dunkleres Brot bzw. Mischbrot in großen Laiben direkt vom Bäcker.

Gefüllte Nudelteigtaschen mit Kartoffel, Hackfleisch, Gemüse findet man in der Kühltruhe und kann sie je nach Bedarf abwiegen und mischen. Wir griffen meist nach dem Aussehen zu und wurden nicht enttäuscht. Sie werden einfach wie Tortellini gekocht und mit einer Sauce serviert. Auch diese Teigtaschen findet man in Kühltruhen auf den Märkten.


Einkaufen

Die Ukraine ist nicht gekennzeichnet von vielen großen Supermärkten. Es gibt etwa vier etwas größere Supermärkte, dazu gehören ATB, Foxstrot, Travier und Universam. Die Supermärkte sind verglichen mit den Marktpreisen teurer, man bekommt aber alles, was man benötigt. Wir bevorzugten die vielen Obst- und Gemüsemärkte und kauften da alles notwendige ein. Auch einige Straßenhändler fanden wir, die Obst und Gemüse verkauften. Auch hier kann man ohne Bedenken einkaufen. Brot, Wurst und Käse holt man direkt vom Bäcker bzw. Fleischer. Hier gibt es viele kleine Läden, in denen man teilweise sogar die Haferflocken, Linsen, Reis, Nudeln abwiegen und in Tüten kaufen kann. In jedem Ort gibt es einen Tante Emma Laden, in dem man alles kaufen kann.


Reisezeit

Hauptsaison: Juli / Aug

Zwischensaison: Mai, Juni, Sept., Okt.

Nebensaison: Nov. - April

 




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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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