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Unter Beobachtung - Fahrt nach Napoli (Neapel) (ITA-5)

  • Hardy
  • 25. März 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. März 2022

Tag 47: 23.03.2021 - Es könnte zur Gewohnheit werden, nach einer ruhigen Nacht den Strand am Morgen zu begehen … doch die Zeit ohne Meer wird wieder kommen. Darum heißt es, unsere Situation einfach genießen, bei 7 Grad und eisigem Wind nicht ganz einfach 😊 Auch der Küstenbereich von Sabaudia hat eines mit unseren Erlebnissen gemeinsam, neben vielen Stämmen und Ästen von Treibgut liegen hier Flaschen, Schuhe, Kanister, Fässer … Auf dem Hochweg zum Polwan lagen sie in jeglichen Farben, Plasteteile in der Größe von Konfetti … man kann die Augen davor nicht mehr verschließen. Doch wie kann man es besser machen? Die Frage übergebe ich mal an euch …

Etwas wehmütig ging es weiter, auf dem gestrigen Wanderschild haben wir auf der Rückseite des Gebirgszuges einige Anlaufpunkte gefunden. Entlang einer schmalen Straße die sowohl nach oben, als auch nach unten mit Gefällegrundstücken und tollen Villen versehen war, waren wir auf der Suche nach einem Parkplatz. Camper hat man hier nicht so gerne … Wie es der Zufall wollte, war noch eine Nische am Straßenrand frei … so ging es zum Faro (Leuchtturm) di Torre Cervia, dem Torre selbst und den beiden Grotten Grotta dell´Impiso und delle Capre. Alles ganz schön, doch sich auf dem Felsengestein zu bewegen und einfach das Panorama zu genießen, ist das schönste. Der Wind brachte das Wasser in Wogen zur Küste und ließ es gegen das Gestein platschen, es hieß hinsetzen und genießen.

Auf unserer weiteren Fahrt immer nahe der Küste entlang nach Terracine verwies unser Atlas auf einiges Sehenswertes. Die Entscheidung fiel auf den Tempio di Giove Arixur. Touristenfreundlich gibt es auch hier wieder eine Bergstraße, um die etwa 150 hm zu überwinden, aber auch einen entspannten Wanderweg. In Terracine gibt es im centro storico einiges zu sehen, unter anderem ein Amphitheater (gerade in Renovierung), Kirchen und einen schönen Platz, aber auch 2 schnurgerade Wasserläufe, die durch die Stadt bis zum Hafen und den Strandbereich führen. Der Tempel hatte mal wieder coronabedingt geschlossen, aber für den Ausblick auf´s Meer, über die Stadt und in die Berge hat es sich richtig gelohnt. Auch unser bestiegener Picco von gestern ist gut zu sehen, aber wie kommt ein einzelnes Gebirgsmassiv auf eine Halbinsel … es wirkt surreal.

Autofahren kann in Italien so richtig Spaß machen, die SR 213 geht direkt an der Küste entlang. In südliche Richtung hat man rechts das Meer, links das Gebirge, durch einige Tunnel geht es auch. Für diese Straße, diese Momente kann man Italien temporär nur mögen.

Fahrschulen waren in Spanien durch ihr großes L auf dem Dach weithin sichtbar, in Italien sind sie derzeit noch relativ unauffällig, aber die Fahrschülerin vor uns durfte bei Rot (rote Ampel extra groß) ganz entspannt über eine mit Zebrastreifen gekennzeichnete Fußgängerampel fahren. Wäre es die Prüfung gewesen, wäre der Blinker rechts und das Bremslicht wohl ziemlich schnell gekommen.

Auch auf der SS 7 erlebten wir einen Traktorfahrer, der keine Lust hatte, sich bei Rot anzustellen. Mit geländegängigem Fahrzeug verwandelte er den schottrigen Bereich neben der Fahrbahn für sich und bog bei Grün wieder zurück, auch die 30-Zone mochte er nicht. Kraft seiner Kessel überholte er mit 45, wie es nur ging … kreuz und quer, einfach ein kleiner Ferrarifan.

Manchmal fragen wir uns, ob die Italiener den Stickoxidausstoß mittels Autofahrer reduzieren wollen. Wenn die Straßen eine höhere Geschwindigkeit zuließen, was sie nicht oft tun, darf man zweispurig mit 50 km/h fahren, bei Kraterlandschaft hingegen teilweise 90 km/h. Übrigens möge sich niemand in Deutschland über zu hohe Benzinpreise beschweren, unser Highlight in Rom: Benzin: 1.79,9€, Diesel 1.65,9€.

Zu unserem nächsten Stellplatz ging es durch eine, nennen wir es mal ziemlich raue Gegend … am Stellplatz direkt am Meer standen etwa 10 Autos … das scheinen die Italiener gerne zu machen, mit dem Auto zum Meer zu fahren und die Sonne zu beobachten … ein Autofahrer nahm uns ganz besonders unter die Lupe, er kam mehrere Male ganz nahm am Polwan vorbeigefahren, blieb daneben stehen und inspizierte. Als auch ein zweiter so schaute, entschieden wir uns, den Platz zu wechseln. Auch das ist Vanlife, man muss auf sein Bauchgefühl hören, die schützende Hülle um einen herum ist nur dünn und wenn jemand möchte, schnell offen.

Unsere erste schlechte Erfahrung auf dieser Reise.


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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