Urlaubsgarantie – Elafonisi (GRE 2.28)
- Hardy
- 9. Jan. 2022
- 4 Min. Lesezeit
08.01.2022 – Das tägliche Rate- und Erwartungsspiel begann wieder von Neuem. Die Prognose eher zweifelhaft, die Realität eine andere. Windig, doch die Sonne kam mal wieder unerwartet. Fahren wir zu unserem nächsten Spot oder nicht. Eine schöne Langstreckenwanderung hatten wir im Plan, das Ziel wäre eine der wenigen Ausgrabungsstätten Kretas, die eine alte Nekropole und eine alte Stadt in Paleochora zeigt. Uns wäre es eher um die Wanderung gegangen, wie man dem Wortlaut des Konjunktivs schon entnehmen kann, fühlten wir uns in Elafonisi doch so wohl, dass wir uns noch für einen Tag an diesem schönen Fleck Natur entschieden.
Am Morgen war dadurch auch mal Zeit, ein paar kleine Reparaturen durchzuführen. Das Bad zog unsere Aufmerksamkeit mal wieder auf sich. Anfangs klebten wir die Magneten für den Duschvorhang mit PowerStrips fest, die angebliche Klebekraft versagte vorgestern auch am letzten damit befestigten Magneten. Altbewährt kam, wie auch schon bei 2 anderen Magneten der Flüssigkleber zum Einsatz. Letzte Silikonnähte waren auch noch zu ziehen, vor denen ich mich lange drückte. Sarah sorgte nach dem gestrigen Experiment von Pfannenbrot für einen Ominia-Kuchen und trieb die Bewerbungen voran. Ein Leben nach unserer Reise kommt nun immer näher.
Das Wetter immer besser werdend, volle Sonne trieb uns zur Bewegung an, das geschlossene Kloster war auch via Küstenwanderweg (E4) besuchbar. Eine deutlich spärlichere Markierung von zwei roten Streifen führte uns entlang des Weges. Oft scheint der Weg nicht begangen zu sein, zwischenzeitlich wichen wir auf Steinspringerei im Meer aus, der hiesige Schäfer hatte am eigentlichen Durchgang einen unüberwindbaren Zaun gesetzt. Teile eines Klippenanstieges waren einfach abgebrochen. Wir wissen, was wir nicht vermissen werden, die Kratzbüsche, an denen man bei den hiesigen Wanderwegen zwangsläufig vorbeischrabt und Striemen in den Unterschenkeln und den Fesseln hinterlassen. Der Ausblick lässt sie vergessen, zum Ausblick nach Steinmännern waren wir zwischenzeitlich immer wieder gezwungen, da Markierungen unkenntlich oder nur auf dem Boden waren. Eine GPS-App empfehlen wir euch mittlerweile als Sicherheit bei fast allen Wanderwegen. Gerade außerhalb der Wandersaison wachsen Wanderwege schnell zu oder Laufwege verringern sich. Ein Hund an einem Ziegengattertor stellte sich mit seiner langen Leine mal wieder in den Weg … ok, der einzige Ausgang. Doch was hatten wir aus den letzten Monaten gelernt? Such dir etwas, was wie ein Stock aussieht, erhebe ihn und meist weicht er. So auch dieser Hund, keinen Mucks gab er von sich, den Stock hätte es wohl auch nicht gebraucht. Diese Situation kennen wir schon, einige Hunde reagieren dann sehr angriffslustig, wenn man ihnen den Rücken zudreht. Es sind und bleiben Hütehunde, die die Schafe und Ziegen vorm Ausbüchsen abschrecken sollen.
Ausgebüchst waren heute drei Ziegen, die über einen Stein den Zaun einfach listig übersprangen. Aus sportlicher Sicht mit einer beachtlichen Flugphase. Da hatte der Schäfer die Rechnung wohl ohne den Stein und die cleveren Ziegen gemacht. Clevernis und sportliche Gewandtheit hatte letztens ein Schaf völlig vermissen lassen. Es wollte vor uns weglaufen, zwei anderen Schafen auf einen steilen Pfad folgen, ob es die Kurve nicht bekam oder einfach motorisch unfähig war, erkannten wir nicht. Doch erst rollte es einen Meter den Abhang hinab und anstatt sich auf den Füßen zu fangen, flog es auf die Knie. Uns bedröppelt anschauend, nach dem Motto der Schuldverschiebung rappelte es sich wieder auf und trabte davon. Übrigens ein schwarzes Schaf.
Von unserem Weg wichen wir ungeplant ab, die Markierung „White Lake“ auf dem Asphalt ließ uns ihr folgen. Eine kleine mit Steinen vom Meer abgeschottete Bucht, die ganz flach abfiel, ließ den hellen Sand so durchscheinen, dass der Lake white erschien. Badesachen hatten wir wie so oft mal wieder nicht dabei, also trotzdem hinein 😊. Der Kühlschrank war wieder offen, doch es härtet ab und hält gesund. Der Schlüppi war gerade oben, da kam schon Besuch.
Das Moni Chrisoskalitissas steht auf einem Berg über dem Dorf und ist so schon von Weitem sichtbar. Es wirkt imposant in seiner Umgebung. Heute erhielten wir auch Einlass. In den Berg waren Räume hineingeschlagen, die heute ein Folklore-Museum füllt. So imposant es auch aussah, richtig viel bekommt man nicht zu sehen, selbst die Kirche war zugesperrt. Durch den im Schloss steckenden Schlüssel konnten wir trotzdem hineinschauen. Uns fällt immer wieder auf, dass die Kirchen und Klöster von außen in einem sehr guten Zustand sind, innen lässt es manchmal zu wünschen übrig, so bestach auch diese Kirche mit betongrauem Dach und Wänden. Wir hatten uns bei dem „Schein“ des Klosters von 1500 etwas mehr versprochen, doch so war sie Teil unserer Wanderung …
Zurück am Polwan hieß es Lebenslauf schreiben, kontrollieren, Zeugnisse zusammensuchen und ins verlangte Format bringen. Bis jetzt hatte die Sonne bis auf ein paar Wolken ihr Bestes gegeben und dem Wetterbericht links und rechts eine erteilt. So darf es weiter gehen, angesagter Regen in diesem Ausmaß ist uns lieb 😊. Da verkraften wir auch lange Sachen.
Vor ein paar Tagen habe ich mir ein Projekt ausgedacht. Derzeit hält Sarah das Tablet als Navi immer in der Hand. Gerade bei den engen Bergstraßen und den vielen Serpentinen wäre ein vorheriges Sehen für mich immer ganz gut. Das Handy als Navi erwies sich als ungeeignet und so soll nach der Tablethalterung im Heck eine Tablethalterung in der Front entstehen. Die ersten Arbeiten sind gemacht, bei Erfolg gibt´s dazu bald ein Bild.
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