Versunken im Mar Menor (ESP-16)
- Sarah
- 4. März 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. März 2022
Tag 26: 02.03.2021– Guten Morgen du freundliches Himmelsgrau. Aber wir hoffen, dass es besser wird. Schließlich sind wir am Mar Menor und hier werden einem lt. Camping & Reisemagazin 3000 Sonnenstunden jährlich und sogar Badetemperaturen im Winter versprochen. Nach einem guten Frühstück schwingen wir uns auf die Räder und versuchen das Mar Menor zu umrunden. Laut unserer neuen Wikilocs – Trailempfehlung geht dies in 54 km. Wir beginnen die Tour direkt an unserem Stellplatz, der Strandpromenade und vorerst gegen den starken Wind, damit wir auf der bevorstehenden schmalen Landzunge zwischen Mar Menor und Mittelmeer mit Rückenwind radeln können. Der anfangs gut ausgeschilderte Radweg GR – 92 endete wieder mitten im Nirgendwo oder soll man eher sagen an einem Premium-Campingplatz? Dieser wirbt mit eigenem Strand und Beachbar, übergröße va deutsche Camper folgten wohl der Empfehlung. Die Werbung verschweigt allerdings das Lehrzentrum der spanischen Luftwaffe. Die Männer fliegen hier Start-, Durchstart-, Landemanöver und schöne Bögen in ihren Kampf-Jets. Ob das den Luxus-Campern so viel Ruhe und Erholung am Privatstrand bietet, ist fraglich. Für uns geht die Tour weiter bis Lo Pangan auf die bereits erwähnte Landzunge. Die Flamingos standen direkt neben uns und waren sich zu fein, für ein Bild alle Mal den Kopf zu heben. Der spürbare Rückenwind brachte uns immer weiter und die Hoffnung stieg, dass wir die Umrundung schafften. Der Weg führte nun über den Sand, durch Heidegräser und zwischen Dünen hindurch, jeder Millimeter Reifenbreite erwies sich als Gold wert. Doch Pustekuchen, wir steckten im Treibsand mit morastigen Schlamm. Die MTB – Reifen versanken und die Schuhe gleich mit. Schnell raus, nicht dass wir ganz versinken. Wir schoben unsere Räder und fuhren über angeschwemmtes Seegras, in der Hoffnung es gäbe einen Übergang zu den schon sichtbaren Häusern. Hardy versuchte barfuß durch das Wasser einen Weg zu erkunden, doch plötzlich versank er bis zum Knie. Die Hoffnung schwand. Sollten wir wirklich an zwei Metern scheitern? Ja tatsächlich und das schlimme war, nun mussten wir bei Gegenwind den Weg zurück. Und ich hasse Gegenwind! Zurück in Lo Pangan versuchten wir eine Fähre zu finden, doch wir landeten beim Corona – Testzentrum. Der Sportfreund, der diese Tour online gestellt hatte, vergaß in der Routenbeschreibung zu erwähnen, dass die Umrundung nur mittels Fähre möglich ist. Ein Motivationskeks und eine kleine Bewegungsrunde im Sportpark sorgten für die notwendige Energie für den Rückweg. Auf diesen fuhren wir an einem Kanuverein vorbei, bei dem gerade die Rennboote (top aktuelles Bootsmaterial im Espana-Disign) abgeladen wurden, juckte es Hardy ziemlich in den Fingern.
Die Sonne zeigte sich leider immer noch nicht und so beschlossen wir, den Tag im Polwan zu verbringen. So wurde eine Schutzhülle für das neue Tablet genäht, der Esstisch geschliffen und lackiert und fehlende Blogbeiträge aufgearbeitet. Eigentlich wollten wir das wellenarme und sonnenreiche Mar Menor zum ausgiebigen SUP-Fahren nutzen. Doch bei diesen Bedingungen wird das leider nix.
Wir hoffen immer noch auf die Sonne und die versprochenen 3000 Sonnenstunden. Liebes Mar Menor zeig uns morgen bitte , wie schön du sein kannst, wir haben viel vor.
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