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Vom entspannten Schiffstunnel zur hektischen 18:00-Ausgangssperre Lyon - (FRA-4)

  • Hardy
  • 13. Feb. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Jan. 2022

Tag 5: 09.02.2021 Der Tag begann heute Morgen mit einer echten Überraschung, unser abendlicher Stellplatz entpuppte sich als echter Glückstreffer. I.d.R. rasten wir an einem See oder Fluss zu Nacht, denn morgens ist es einfach schön, eine Runde am Wasser zu spazieren und in den Tag zu starten.

Als magdeburger Jung und Schwedentourist bin ich wasserstraßentechnisch ziemlich verwöhnt, doch was sich nach dem Öffnen der Schiebetür zeigte, war auch für mich neu. Um die Rhȏne und den Rhein zu verbinden, wurde nicht nur ein Kanal mit Schleusen erbaut, sondern bei Thoraise ein Schiffstunnel 1803 -1810 in den Berg getrieben. Das mussten wir uns anschauen, zum Glück führte neben dem Kanal auch ein Weg durch den Tunnel.

Das Navi zeigt 200 km und 3h Fahrzeit durch Bergland bis Lyon, eine Stadt, die fest auf unserer Route stand. Auf dem Weg fanden wir endlich die Sonne wieder, wenn auch nur zwischenzeitlich. Die Sonne taute den am Morgen noch schneedeckte Polwan ab und ließ die Solarzellen mal wieder schmunzeln.

Stadteinwärts ging es von oben und schon aus dieser Perspektive wurden die Ausmaße von Lyon ersichtlich. Daher entschieden wir uns nach der Parkplatzsuche, die mit einem 6,50 m Gespann gar nicht so einfach ist, das erste Mal die Räder vom Träger zu nehmen. So ging die Streckenüberwindung bei trockenem Wetter einfacher, MTB´s sieht man im Stadtbild seltener, so das unserer Räder sogar französisches Lob und große Augen erhielten.

Lyon ist reich an Wasser, so kommen die Rhone als grün-blaues Alpenwasser und die hochwasserbräunliche Savon innerstädtisch zur Vereinigung. Wie bereits alle bisherigen Flüsse macht sich auch das Hochwasser in Lyon bemerkbar. Die Flüsse überfluteten die flussnahen Gehwege brachten viel Treibgut mit und entwickelten gewaltige Strömungen an den Brückenpfeiler. An den Flussufern finden sich viele Hausboote wieder, Erinnerungen an die Niederlande wurden dabei geweckt.

Weithin sichtbar thront die Basilika über der Stadt. Der Fußmarsch treppauf lohnt wahrlich, von außen beeindruckend und von innen prunkvoll. Als weitere Belohnung erhält der „Aufsteiger“ einen Panoramablick über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Die Altstadt ist wahrlich alt … und verbindet die Eglise St. Jean (sehenswert) und mit der Eglise St. Paul. Am Gare (Bahnhof) de St. Paul fanden wir das erste Mal WLAN, so konnten die ersten Blogbeiträge online gestellt werden. Die Follower drängten bereits via Whatsapp.

Anschließend ging es durch zahlreiche Gassen und Straßen zum Theater, ein historischer Bau kombiniert mit modernem Dach, dem Schloss, dem roten Platz, der auch von der Basilika durch seine sich abhebende Farbe direkt hervorstach. Besonders lohnenswert ist der Weg zur Mündung der Savon, denn hier zeigen sich die absoluten Gegensätze Lyons, eine wirklich alte Altstadt und bräunlich gelbe Häuser am Berg, verändert sich hier auf der Hauptinsel zur Shoppinghochburg (lange Schlangen vor Crepes-Stand, H&M und Starbucks) mit vielen geöffneten Geschäften und historischer Baukultur zu absolut modernem Baustil und am Ende ein futuristisches Gebäude, welches wie ein Raumschiff aussieht.

Auch in Lyon gab es ein traditionelles Baguette aus einer Boulangerie … des Deutschen Vorurteil stimmt, ohne Baguette geht in Frankreich nichts 😊 … Andere Klischees können wir noch nicht bedienen … Dann raste die Zeit, denn 18:00 kam immer näher und das merkte man den Menschen an. Jeder zweite dachte, er muss noch joggen gehen oder nur schnell mit dem Rad nach Hause, alle wirkten sehr gestresst auf uns. Auch wir befanden uns zurück auf dem Weg zum Auto und fuhren durch den Parc de la Tete d´Or. Noch vor 18:00 erreichten wir den bereits geschlossenen Ausgang, auch wurden im Parc von der Police Municipal Lautsprecherdurchsagen gemacht. Also schwangen wir unsere Körper und Räder athletisch wie Schwerverbrecher über das 2,30 m hohe Tor.

Lyon erscheint uns allgemein als extrem hektische, aber auch sportbegeisterte Stadt. Noch nie haben wir so viele Menschen joggen und Sport treiben gesehen, nicht zuletzt wird hier der derzeit beste Frauenfußball Europas gespielt. Als Sportler geht uns das Herz auf, rein in die Laufschuhe und mitgerannt … geradelt!



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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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