Von der Höhe Jesus´ bis in die Dinohöhle - Praia a Mare (ITA-12)
- Hardy
- 31. März 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. März 2022
Tag 54: 30.03.2021 Guten Morgen Italien, was hältst du noch für uns offen? Wir sind jetzt so richtig angekommen, obwohl wir lange mit dir zu kämpfen hatten. Unser idyllisches Plätzchen in einer Bucht und unter einem Dach lauter großer Bäume war auch mal wieder ganz für uns allein da und so langsam könnte man darüber nachdenken, draußen zu frühstücken.
Früh am Morgen gab es noch einen äußerst luftigen Haarschnitt und da die Belege meiner Hinterradbremse schon etwas kreischten auch routinemäßig neue Bremsbelege. Zwei Paar haben wir dabei, doch bei unserem derzeitigen Bergpensum reichen diese wohl voraussichtlich nicht. Wobei, warum ist die Schnalle der Fahrradhalterung vorne eigentlich so locker? Schnell kamen wieder Gedanken auf, dass ein Langfinger sich versucht hätte … Doch der Blick auf die Füllmenge an Luft erklärte das ganze ziemlich schnell. Irgendwo muss sich an der Amalfiküste etwas gedacht haben, dass es länger mit uns mitkommen und uns beschäftigen wollte. Dann mal runter den tubeless-ready Mantel, Mountainbiker wissen, welche Freude dahintersteckt. Achso Jens, bisher haben wir noch keine Milch gefunden. So wurde es ein etwas größerer Radservice. Zwei kleine Dorne hatten sich hineingeschlichen, da wir in Mursia vorgesorgt hatten, kam ein neuer Schlauch hinein, der alte kann dann geflickt werden.
Auf geht’s, wer uns kennt, weiß, dass die beleuchtete Jesusstatue an einem Gipfel für uns reizvoll war. Es standen 16 km und 550 Höhenmeter auf dem Tacho, etliche Serpentinen und kreischende Motoren in niedrigen Gängen, die sich an uns vorbeiquälten. Die letzten 3 Serpentinen waren mal wieder nur für autorisierte Fahrzeuge, wir schauten uns schnell an, Durchfahrtsverbotsschilder lieben die Italiener, aber wir haben 4 Reifen und 4 Pedale … autorisiert … basta.
1907 wurde der Gipfel mit einem eisernen Gipfelkreuz versehen und ab 1957 baute eine florentiner Steinmetz die riesige „Statua del Cristo Redentore“, auch hier hatten wir den Gipfel mit Basilika für uns alleine. Nach einem Gipflpicknik ging es hinab, schnell 2 Schranken eines Kongressgeländes unterfahren und 20 % - Gefälle hinab. Dirk, mit Marco Pantani-Übersetzung können wir da auch mal hoch, Tanja, dich hätte es sicher auch gereizt.
Die Räder wieder drauf, Motor an und weiter geht´s bis Praia a Mare zur Insel Dino. Vorher noch wegläufig an einem Trinkwasserbrunnen den Wassertank gefüllt und ja, was machen wir jetzt? Was für eine Location, einfach der Hammer, wir wären dumm, hier nicht über Nacht zu bleiben und den Plan zu ändern.
Die Sonne lachte, der Wind war gering und die Wellen niedrig … perfekt, um mal wieder beide SUP´s aufzupumpen. Gesagt getan, noch ein Kaffee zur Stärkung und rauf auf´s Wasser. Auf uns wartete eine Inselumrundung der Isla di Dino. Schon beim Losfahren fielen und eiförmige Behausungen auf der Insel auf, etwas weiter eine Rampe mit einem völlig ausgeschlachteten Busgerippe … dann die erste Grotte „Grotta del Leone“. Wie gut, auf SUP´s unterwegs zu sein, anders ginge es die 50 m nicht hinein. Heute ist mal wieder so ein perfekter Tag, was für ein Spot. Um die Insel herum fanden wir noch kleine Höhlen, Grotten und einen Torre. Die Wände gingen teils 80 m senkrecht in die Höhe. In einer zweiten Grotte „Grotta Azura“ konnte man das von außen hineinscheinende Sonnenlicht azurblau durch das Wasser schimmern sehen. Die eiförmigen Behausungen stellten sich als ein ehemaliges Hotel und heutiger Lostplace heraus.
Den Abend nutzten wieder viele Bewohner, um die Sonne und den Sonnenuntergang in ihrem Auto am Strand zu genießen. Der Strand ist hier eher sehr feiner Kies und am Wasser muss man sich mit SUP-Ausrüstung nicht wundern, mal 40 cm tiefer zu stehen.
Die Isla di Dino ist eine echte Empfehlung, wenn ihr die Möglichkeit habt, einen paddelbaren Untersatz zu nutzen. Bis jetzt ist es unser Highlight Italiens.
Ich beneide euch so sehr! 😥