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Von der Zivilisation geflashed – Rethymno (GRE 2.22)

  • Hardy
  • 3. Jan. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

02.01.2022 – Der Morgen war von der Frage geprägt, ob denn Neujahr noch vorm Polwan liegt. Doch enttäuscht mussten wir auch nach Absuchen der beiden Strände um uns feststellen, dass er wohl andere Freunde gefunden hat. Einen hundetypischen Gruß ließ er uns nach am rechten Vorderreifen.

Die Sonne schien und der Sturm peitschte die Wolken wieder über die Berge und Muster auf die Wasseroberfläche. Den Polwan nochmal umgeparkt, um mehr Sonne zu erhaschen und dann rauf auf die Räder und ab dafür. Durch Zufall hatten wir gestern noch bei einer Recherche auf Mapy etwas gefunden, worüber wir andere schon haben reden hören, aber gar nicht im Plan hatten. Gut, so hatte sich die beschwerliche Anfahrt mit 2 Pässen und bei Regensturm für 2 Unternehmungen gelohnt.

Rauf auf die Räder und rein ins Vergnügen, es ging mal wieder direkt hoch und das ziemlich steil. Immer wieder Schlamm und Steine auf der Straße, jede Feldeinfahrt wirkt als Rinne bei Starkregen. Von oben hatten wir das Paradies vor uns, Berge, kleine Bergdörfer und das blau schimmernde Meer. Nach einer Abfahrt, entlang eines betonierten Strandweges, der fast nur mit Sand bedeckt war und vorbei an ein paar italienischen und deutschen Campern kamen wir schon am Ziel an. Triopetra. Am Ende des Strandes steht ein großer Sandsteinfelsen, der scheibenweise aufgebaut und von der Sand- und Wassererosion bearbeitet wurde. Von seiner meerseitigen Spitze sind große Brocken abgebrochen und bilden das Trio – ein schönes Naturhighlight, das man von der Seite und von oben anschauen kann. Hier sieht man auch die weiteren Risse des Felsens, in die man sogar hineingehen kann. Der herrliche Strand musste auch nochmal angebadet werden, mittlerweile total normal, alle Kleider vom Leibe und rein ins Wasser. So sparen wir uns auch das Trocknen der Badesachen im Polwan. Wind und Sonne tun ihr Bestes zum Trocknungsprozess bei, wer also die Badesachen mal vergisst, dem braucht nicht bange werden. Zurück zum Polwan, zwischenzeitlich sahen wir auch mal wieder, wie sich die Natur ihren Raum zurückholt. Die Betonstraße war so unterspült, dass sie bis zu Hälfte in die Tiefe gefallen war. Vergessen wir auch nicht die unzähligen Schafe, die überall herumlaufen. Wild springen die vor den Rädern in die Büsche hinein, gerade haben sie viele Lämmer.

Die dunkelgrauen Wolken schoben sich über den zu fahrenden Kamm und uns schwante Böses. Doch außer Sturm konnten wir gut passieren, mussten in einem Dorf mal wieder durch enge Gassen, das ist mittlerweile Alltag. Viel Platz ist neben den Seitenspiegeln nicht, wenn es nicht reicht, heißt es einklappen. Vom Süden ging es in den Norden, auf Kreta sind das zum Glück keine langen Wege. Zwischendurch noch Wasser aufgetankt, ein paar Orangen gepflückt und einen örtlichen Bäcker geplündert. Als wir über den letzten Berg kamen, traf uns der Schock, wir waren wieder im heute gelandet. Eine richtige Stadt entlang des Meeres, viel Zivilisation, Verkehr, Ampeln und Häuser. Waren wir in den letzten 2,5 Wochen manchmal nur Tieren und kleinen Kirchen begegnet, völlig in der Natur, fühlte es sich wie ein Nackenschlag an. Den Stellplatz angefahren, die Stadtsachen ausgepackt und rein ins Getümmel. Rethymno, da sind wir. Der Besucher dieser Küstenstadt beschränkt sich meist auf die Altstadt, dort gibt es auch einiges zu sehen. Um das alte Fortress herum führt ein guter Küstenweg und am Hafen findet man ein Restaurant und Café nach dem anderen. Selbst am heutigen Sonntag, dem 2. Jan war überall etwas los. Selbst kleine Kreuzfahrtschiffe fahren den hiesigen Hafen an. Man ist gut beraten, sich den Plan der Altstadt einzuprägen. Viele kleine und bunte Zweistockhäuser reihen sich aneinander. Weihnachtsdeko wohin man schaute, größtenteils richtig schön und ideenreich, manchmal aber auch übertriebener Kitsch. Selbst eine kleine Lichterwelt war zu sehen. Auch die Häuser, i.d.R. renoviert mit vielen Pflanzen in den Gassen begleiten einen. Nicht nur die Farben der Häuser, auch die Architektur ist ein kunterbuntes Gemisch, man fühlt sich einfach wohl. Etliche kleine und große Kirchen, selbst 3 Minarette und eine Mosche konnten wir finden. Uns hat die Altstadt so richtig Spaß gemacht, auch wenn wir die ein oder andere Gasse 2x sahen 😊. Trotzdem freuen wir uns schon wieder auf die atemberaubende Natur.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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