Von Pass zu Pass - Polwan im Höhenrausch - Andorra (AND-1) (ESP-1)
- Sarah
- 18. Feb. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Jan. 2022
Tag 11: 15.02.21 Eisige -1°C erwarteten uns heute Morgen, d.h. für uns, die Nacht war klar und die Sonne kommt heraus. Wir starteten den Tag dem Frühstück in Frankreich, so wir die Grenze passieren können und der Vanpflege. Heute hieß es: Auf in ein neues Land. Es ist ein Zwergenstaat mitten in den Pyrenäen und von zwei großen Staaten förmlich umzingelt. Es gilt als Land mit den besten Skipisten der Pyrenäen und Wanderparadies.
? Um welches Land handelt es sich wohl ?
Genau … für uns ging es nach Andorra, aber zuerst eine französische Passstraße hinauf. Der Grenzübergang liegt auf ca. 2000 m ü. NN. Unser Polwan schnurrte wie ein Kätzchen Serpentine um Serpentine. Wir fühlten uns fast wie auf unserer Radtour die Großglockner Hochstraße hinauf. Kurz vor der Landesgrenze standen schon Gendarmerie und das französische Miltär. Na toll, jetzt klappt es wohl doch nicht mehr …
Entgegen unseren Erwartungen hielten aus weder französische noch andorrianische Polizei vom Grenzübergang auf. Und dann standen wir einfach mitten im dritten Land unserer Tour, einem Skiort mit Hotel über Hotel. Obertauern lässt grüßen. Auch hier ist alles leer und von Touristen fehlte jede Spur. Die obere Passstraße ist im Winter leider gesperrt und so durchfuhren wir den Tunnel d´Envalira (Mautgebühr 12€). Hinab ins Tal ging es durch weitere Skiorte. Danach hieß es erstmal Tanken, die heutigen 1700 hm machten sich bemerkbar und bei vergleichsweise günstigen 94,7 Cent, tat das auch nicht ganz so weh.
Nach ca. 15km waren wir in der Hauptstadt des Zwergenstaates „Andorra la Vella“. Parkten im Zentrum ist mit einem Camper echt ein Problem und an der Straße fast unmöglich, generell gibt es nur Bezahlparkplätze (Camper 1h - 4€, mit Wasseranschluss). Die Fußgängerzone eröffnete sich uns schnell durch die überschwängliche Weihnachtsdekoration (15.02.2021!!). Geschäfte zeigen ihre Embleme und Werbeanzeigen über LED-Bänder an. Geschäfte, einige Cafe’s und Restaurants haben geöffnet und man merkt deutlich, dass Andorra nicht am Hungertuch nagt. Wir sind positiv überrascht, da wir in Frankreich recht viele alte Gebäude und Städte erlebten und in Andorra das genaue Gegenteil vorfinden. Die Stadt ist sehr sauber, modern und lädt zum Schmökern an den Ladenscheiben ein. Allerdings wirkt die Hauptstadt auch als ziemlicher Bling-Bling-Ort, man sollte nicht den Fehler begehen und dadurch Rückschlüsse auf alle Orte ziehen. Vorbei an den zerfließenden Uhren von Salvador Dali und am großen Schriftzug „Andorra la Vella“ über den Fluß Veila ging es dann wieder zurück zum Polwan.
Nun wollten wir das nächste Land erreichen – Spanien. Hier erfolgte die erste Grenzkontrolle, wir mussten sogar raus aus der Schlange und aussteigen. Der eher mürrische Grenzbeamte redete stur spanisch mit uns. Wir verstanden ihn nicht und er uns auch nicht. Sollten wir doch scheitern? Spaniens derzeitige Coronabestimmungen sind nicht gerade ohne … Von Andorra nach Frankreich konnten wir auch nicht wieder, dazu fehlte der PCR-Test und die Kontrolle hatten wir ja gesehen …
Letztendlich fanden wir heraus, dass er unseren Polwan nur mal von innen anschauen wollte. Kein Problem, das verstehen wir, der ist ja auch schön 😊 Und was sollen wir denn schon schmuggeln? Von aktuellen Corona - Einreisebedingungen war keine Rede, also überzeugten wir wieder mit unserer Unschuldsmiene.
Die Fahrt verlief direkt durch die Pyrenäen, denn wer von Andorra ans Meer will, muss sie irgendwann überqueren. Und so eine wunderschöne Landschaft mit schneebedeckten Bergspitzen, weiten Feldern, rot-beigem Gestein sieht man nicht oft. Auch wir standen, wie all unsere Freunde heute im Schnee! Alles wirkt sehr einfach und traditionell. Ich muss sagen, mit so einer Landschaft habe ich nicht gerechnet. Es ging nun 22 km hinauf auf den Collada de Tosses (1790m ü.NN). Serpentine an Serpentine, kein einziges Auto vor uns, hinter uns oder aus der entgegenkommenden Richtung versperrten uns den Blick. Auf der Passhöhe angekommen, standen wir über dem Wolkenmeer und danach 24 km serpentinenartig spanischerseits bergab. Leider nahm das Wetter sich wieder der Trendfarbe an und die Sicht wurde schlechter. Wir kämpften uns durch und wollten an einem, laut Atlas ausgeschriebenen Wasserfall halten, Wasser gab es, einen Wasserfall nicht, danke ADAC. Nach einem kurzen Einkaufsstopp und der Planung für morgen, fanden wir den 6er im Lotto als Camperstellplatz mit Wasser und Strom (kostenlos). Hier bleiben wir und warten das schlechte Wetter ab.
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