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Von Steinfeldern bis zum Autoservice am Strand – Mystras/Sparta

  • Hardy
  • 29. Apr. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

28.04.2021 – Um den Frühstückstisch musste es heute doch etwas vorsichtig zum Sitz gehen, denn durch die leichte Schräglage des Stellplatzes drohte der Kaffee bei der kleinsten Bewegung überzuschwappern.

Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte und auch heute früh ab und an regnete, hofften wir, dass es sich bald ausgeregnet hatte. So sah es auch aus. Wir hatten uns mit unserem Stellplatz in die Poleposition gebracht, denn der Eingang zum Unesco-Weltkulturerbe lag keine 100 m weg. Dieses Mal waren es die griechisch standardisierten 12 €, mal sehen, ob es sich lohnt.

Gleich am Eingang teilte man uns mit, dass alle Monumente geschlossen hätten. Das kennen wir ja schon, aber vom anvisierten Eintrittspreis nahm man trotzdem keinen Abstand. So ging es mit einem Flyer und dem Lageplan hinein. Gleich zu Beginn wunderten wir uns über die ungepflegten Wege, die teilweise kniehoch bewachsen waren. Aber wo waren wir eigentlich. Gestern teilte ich schon mit, dass wir im Landesinneren von Peleponnes sind und zwar in der Nähe von Sparta. Genau genommen in Mystras. Hier gibt es eine große Anlage von Kirchen und Klöstern, die teilweise gut erhalten, wiederaufgebaut oder Ruinen sind. Das Gebiet liegt an einem Hang, so waren die Feinde schnell auszumachen, wenn sie durch das Tal zogen. Neben etlichen typischen, kleinen Kirchen, gibt es das Kloster, welches noch von Nonnen bewohnt ist, eine große Kirche, einen Palast und hoch oben am Gipfel eine Burg. Wir hatten das Glück, dass es immer wieder etwas zum Unterstellen gab, denn es regnete 10 min, dann hatte man wieder 5 min … so zog es sich fast über das gesamte Gelände.

Wenn man uns fragt, ob die Anlage sehenswert ist, sagen wir ja, aber man verpasst auch nichts, wenn an sie nicht sieht. Der Eintrittspreis ist für das Gebotene jedoch zu happig. Die Bergwelt drumherum ist allerdings ein Traum und trägt an den höchsten Gipfeln derzeit noch Schnee.

Schon gestern hatten wir uns bei den aufkommenden Schluchten überlegt, dass wir diese mal bewandern müssten. So war auch ein Wegeinstieg ausgemacht und die Wanderschuhe bereits heute früh an unseren Füßen. Vom höchsten Punkt der Anlage schauten wir vorsichtshalber doch nochmal in die Bergwelt, vielleicht lässt sich ja ein schöner Weg ausmachen. Fehlanzeige, also die Serpentinenstraße wieder herunter, da wir den oberen Ausgang der Anlage nahmen. Doch halt, rechts geht’s die Straße runter, links hängt ein Wanderschild, ein T auf gelben Untergrund und unser ausgemachter Weg hieß doch Yellow-Trail. Versuchen wir´s. Es ging über kleine Serpentinenwege bergab bis zu einem zu überquerenden Gebirgsbach und dann durch die Schlucht hindurch. Super, das lief doch und hatte sich aus dem Nichts ergeben.

Am Polwan angekommen, hieß es 5 km bis Sparta. Ein großer geschichtsträchtiger Name, den jeder kennt, doch die Stadt dazu ist eigentlich ziemlich klein. Gleich am Eingang wird man am Kreisverkehr durch einen Spartanerhelm begrüßt. Der Stadtplan wies eine Reihe von Sehenswertem aus. So kann man die Statue von Leonidas, eine Akropolis, Kirche, ein Amphitheater und verschiedene Ruinen besichtigen. Auf jeden Fall sollten die Erwartungen an den großen Namen Sparta nicht zu hoch sein, denn sonst ist auch die Enttäuschung groß.

Die Straße Richtung Tripoli und wieder Richtung Meer führte uns wieder durch Gebirge und man wäre am liebsten ständig ausgestiegen. In den Tälern oder Hängen liegen kleine Dörfer, man sieht die vielen Olivenplantagen und wunderschöne Bergklippen. Auf manchen Gipfeln stehen Ruinen oder Kirchen. Landschaftlich hat Peleponnes auch im Land einiges zu bieten. Doch unser Weg zum nächsten Spot führt uns eben wieder an die Küste.

An unserem Stellplatz mit direktem Meerzugang sollte nochmal auf´s Wasser gehen. Doch wir zogen das schlechte Wetter den ganzen Tag mit. Bei gutem Wetter angekommen, verdunkelte sich der Himmel schnell und die Wellen bzw. der Wind nahmen stetig zu. Das war es dann mit dem SUP.

Doch unser Platz war wie ein Kino. Stellte sich doch ein älterer Herr mit seinem Swift neben uns. Erst baute er alle Fenstergummis aus, dann wurde Kühlwasser mit einer Mineralwasserflasche aufgekippt. Anschließend griff er zu einer gelben Flüssigklebertube deutschen Fabrikat und klebte seinen Seitenspiegel. Der war allerdings jenseits des Originals, sondern eher ein Schminkspiegel. Die Motorhaube schloss sich nur mit viel Nachdruck an den richtigen Stellen. Der Autoservice war damit abgeschlossen, doch bei der Abfahrt konnten wir nur ein Vorderlicht sehen. Das ganze Auto war etwas abenteuerlich. Gibt es in Griechenland eigentlich einen TÜV?

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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