top of page

Vorbei der Kindergeburtstag – Demirkazik (TUR-33)

  • Hardy
  • 16. Okt. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

12.10.2021 – Ok, da standen wir nun auf 1600 m und merkten doch, dass die Nächte kühler werden und die Sonne etwas länger braucht, bis sie einem am Morgen erwärmt. Wir warteten, bis sie hinter dem höchsten Gipfel von 3700m herumkam und endlich auch bei uns war. Dann stand einem Frühstück vor einer gescheiten Bergkulisse nix mehr im Wege. Als Gerd aus seinem LKW kam, fragte er uns, wie wir denn ohne den täglichen Wahnsinn von Kindergeburtstag geschlafen hätten. Er meinte den fehlende Ballonwahnsinn der letzten Tage. Kein Brummen, Rattern, vorbeifahrende Jeeps mit Hängern oder die nervöse Menschenmeute ab 5 Uhr am Morgen. Grundsätzlich haben wir demzufolge gut geschlafen, doch Hardys Erkältung wird leider wieder etwas stärker und so können wir nicht so wie wir eigentlich wollen.

Eine lange Wanderung fällt daher flach, doch etwas Spazieren wird schon gehen. Gerd und Marina hatten dank ihres Kletterführers diesen Ort bereits ausgewählt. Sie wollten in der Aladaglar-Schlucht einige Routen klettern. Von Marina erfuhren wir, dass man durch die Schlucht wandern kann und durch eine andere wieder zurückkommt, also ein schöner Rundkurs. Wir fanden, dass es nach einem guten Plan klang. Also packten wir all unsere Sachen und gingen die ersten Kilometer gemeinsam. Die Beiden hatten schnell die Wand gefunden, in der sie etwas Zeit verbringen wollten. Doch vorher weckte auch sie der Entdeckergeist, um noch etwas durch die Schlucht zu wandern. Es ist manchmal so unglaublich, was die Natur für eine Gewalt auf einen ausüben kann. Wir fühlten uns so winzig klein, denn die Felswände gingen rechts und links senkrecht nach oben und das über ca. 180m. Es herrschte Stille in der Schlucht. Nicht einmal einen Vogel hörte man irgendwo. Wir wanderten über einen Schotterweg, kletterten über abgestürzte Felsbrocken immer weiter hinauf. Dachten wir noch am Morgen, dass wir einen kleinen Spaziergang machen, war uns nun bewusst, dass es kein Spaziergang ist. Hardys Nase tropfte und die Anstrengung war zu spüren, doch die Schönheit der Schlucht ließ uns nicht umdrehen, sondern immer weiter hineingehen. Gerd und Marina gingen ca. nach 1 km zurück, zu ihrem ausgewählten Kletterspot und wir folgten der Schlucht nach oben. Der Rundkurs konnte nicht so lang und anstrengend sein. Das dachten wir, doch wenn man auf weichem Kiesgestein nach oben muss, wird der Weg recht lang. Wir schauten ab und zu auf die Karte und waren entsetzt über unser langsames Vorankommen. Das kann doch gar nicht sein, wir gingen und gingen, sollten aber nur 1,5 km zurückgelegt haben. Das tat der Gesundheit nicht besonders gut und so mussten wir der Tatsache ins Gesicht blicken und gingen den Weg zurück, statt weiter.

Wir hätten den Rundkurs mit Sicherheit geschafft, doch mit einem angeschlagenen Körper und somit wackeligen Beinen, muss man nicht über Felsbrocken klettern und unzählige Höhenmeter zurücklegen. Auch ich merkte, dass ich wahrscheinlich von Hardy einige Erkältungssymptome aufgeschnappt habe. Da müssen wir uns nicht fertig machen, um dann nur noch im Poli liegen zu müssen. Also einmal umdrehen und die Schlucht hinab. Das erreichte Hochplateau mit dem freien Blick auf die Gipfelkette und dem Eingang in die Schlucht und die vielseitigen Farben waren einfach wunderbar. Am Ende der Schlucht besuchten wir noch Gerd und Marina und beobachteten sie etwas beim Klettern. Einfach gigantisch, wie klein ein Mensch am Berg wirkt und wie leicht er sich den Felsen hinaufbewegen kann. Wir beschlossen, am Abend zu grillen und so gingen wir schon zurück, entspannten noch etwas.

Leider wurde der Wind immer stärker und dem Sonnenuntergang gingen die Temperaturen auf 1600 m beträchtlich hinab. Die beiden Kletterer kamen auch etwas eingefroren zurück und so musste das Grillen leider ausfallen. Aber wir haben es einfach auf die nächsten Tage verschoben, wenn Hardy und ich wieder fit sind und die Sonne vielleicht noch am Himmel ist.

Unser Stellplatz vor dem Aladagar Mili Parki (Nationalpark), ist ideal für mehrere Tage. Zuerst waren wir etwas skeptisch, da bereits zu Beginn der Straße eine Preisliste aushängt. So kostet bspw. der Besuch im Nationalpark 8 TL p.P. und 40 TL für den Camper. Doch wo und ab wann das bezahlt werden muss, wissen wir nicht. Wir befürchten, dass ein Ranger irgendwann auftaucht und das Geld einsammelt. Doch theoretisch stehen wir vor dem Tor und somit müssten wir frei von dieser Regelung sein. Warten wir den morgigen Tag einfach mal ab.

 

Comments


DSC01243.JPG

Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

© 2023 Die Welt sehen. Erstellt mit Wix.com

bottom of page