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Warum weltweit, nicht mal etwas Regionales – Brandenburg (GER – 1)

  • Autorenbild: Hardy
    Hardy
  • 23. März 2022
  • 3 Min. Lesezeit

18.-19.03.2022 – Der Bus gepackt, der Plan steht. Nach 4 Wochen Reisepause hatten wir mal wieder einen Auslandstermin und eine Idee. Eigentlich ein Abfahrtstermin zum Nachmittag verlegte er sich noch in den Abend hinein. Um 21:30 dann der Start. Die gähnende Leere im Tank mussten wir noch beseitigen, was bei den derzeitigen Tankstellenpreisen nicht unbedingt einen Genuss darstellt.

Da waren wir doch schon froh, dass bei Spitzen von 2.45 €/l die Anzeige „nur“ 2.08 €/l anzeigte. Von unserer Reise waren wir noch preisverwöhnt. Doch wer reisen möchte, sollte sich nicht beschweren, den Spritpreisgroll auf dem heimischen Sofa auszusetzen, ist ja auch keine Lösung.

100 km geschafft und der Motor geht in den Ruhemodus. Ein kleiner unauffälliger Stellplatz an der Stadthavel in Brandenburg. Der Morgen klar, die Sonne schon fast da, erhellte ein typisches Geräusch unsere Ohren. Klack klack, klack klack, klack klack … immer wieder. So hört es sich an, wenn ein Ruderer seine Skulls in den Dollen seiner Ausleger dreht. Der frühe Vogel hatte wohl noch keine kalten Flügel. Beim Frühstück folgten ihm einige Wanderkanuten, bei denen sich die Frage nach der Wirksamkeit des eingesetzten Materials stellte.

Seit 1999 war ich stets wettkampfmäßig in der Stadt unterwegs bei Ostdeutschen oder Deutschen Meisterschaften. Beim Aus- oder Einpaddeln erlangte ich schon immer ein gutes wasserseitiges Bild von der Stadt. Welche Vorzüge die Stadt haben sollte, lernten wir noch kennen. Der Weg in die Stadt nicht weit, doch eher Altstadt oder Neustadt?

Von viel Wasser umgeben, sei es die Havel, der Beetzsee oder Kanäle, setzt sich die Innenstadt aus einigen Inseln zusammen. Die Neustadt wirkt eher wie die Altstadt, Stadtmauern findet man in beiden Bereichen. Wiederaufgebaute Wachtürme findet man entlang der virtuellen Stadtmauern einige. Empfehlenswert empfinden wir die Dominsel mit ihren restaurierten Straßenzügen und den Gehöftbauten. Der kirchliche Kinderhort hat sich im Zuge des Ukrainekriegs etwas besonderes ausgedacht, überall findet man Origami-Friedenstauben, kunterbunte, aber auch in den Farben blau-gelb. Ein schönes Zeichen.

In der ganzen Stadt verteilen sich durch ihren Kirchtürme erkennbare Kirchen in unterschiedlichen Baustilen. Eine Frau sprach uns beim Fotografieren sogar direkt an und nannte uns die Öffnungszeiten. Auch in BRB dürfte ein Städtetrip nicht ohne Bäcker ablaufen, ein richtiger Bäcker, lecker… der Balkanbauch macht uns ja schon noch etwas zu schaffen.

Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, wird immer wieder auf einen Hund in Bronze treffen. Mal pickelt er über einen Stein, schnuppert an etwas, steht aufrecht am Brunnen, geht eine Treppe rauf oder schaut in einen Gulli. Sicher haben wir nicht alle gesehen, doch seine Vielzahl und das „Elchgeweih“ ließen uns recherchieren. In Erinnerung an Loriot stellte die Stadt Brandenburg den „Waldmops“ im Stadtbild auf.

Eine Stippvisite noch an der größten Regattastrecke Ostdeutschlands und schon war auch Brandenburg besichtigt. Die Wasserlage, der Stadtkern und die liebevoll restaurierten Häuser lassen die etwas öde wirkenden Wohnhäuser ertragen und den Städtetrip durchaus empfehlen. Wer dazu noch ein Boot auf dem Dach hat und das Paddel im Kofferraum, der macht nichts falsch.

Bei starkem Wind blieb das SUP im Bus und die nächste Stadt im Visier. Bekannt ist sie für ihre Inselstadt und dem jährlich stattfindenden Kirschblütenfest. Die Rede ist von Werder. Eine Bockwindmühle, renovierte Inselhausgassen, gemischt mit architektonischen Neubauten zogen an diesem Samstag fast Menschenmassen an. Die Inselkirche sieht man schon vom Weiten, das Ordnungsamt läuft kräftig Streife, doch die Kinder, die ihre Hände fast im Schnabel der Schwäne hatten, schützen sie nicht. Nur das beherzte Eingreifen einer Mutti verhinderte wohl Schlimmeres.


Auch Werder ist vor allem im Frühling bei voller Blüte eine Empfehlung. Doch möge man dafür einen Wochentag wählen. So kann man sich die Spezialitäten wie Werder Ketchup, Inselbräu oder Fruchtwein am Eingang der Insel ganz in Ruhe anschauen.

Hinein in den Polwan, Berlin südlich passieren und einen weiteren entspannten Stellplatz anfahren.


 
 
 

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Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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