Was für ein Sch(w)eiß? – Altenmarkt (AUT-2)
- Hardy
- 7. Feb. 2022
- 4 Min. Lesezeit
06.02.2022 – Bis tief in die Nacht ging der Tag, denn es hieß Geburtstag zu feiern. Rund wird sie die Sophie und dazu hatten wir aus einer Bestellung von einer Tafel Schokolade aus einem fernen Land ein großes Sammelsurium aus Süßigkeiten aus mehreren Ländern bereitet. Doch einfach so ein großes Paket übergeben? Nein, nicht mit uns. In Spielen wie Stadt-Land-Fluss, Code-Knacker und Schatzsuche musste sich Sophie ihre 30 Geschenke erspielen. Im schlimmsten Fall hätte sie auch ganz leer ausgehen können. Welch ein Spaß …
Am Ende waren alle von Sarah eingepackten Geschenke ausgepackt, die Augen fast zu, so dass das morgendliche Aufstehen doch fast zur Farce wurde. So spät kamen wir wohl noch nie los. Und spät heißt meistens, dass der Powder durch die Sonne angefroren und somit harschig und zu Bruchschollenschnee im Gelände wird. Anderseits sind die Parkplätze zum Tourengehen dann auch gerne voll.
Was ist Tourenski eigentlich. Die meisten werden nur Ski-Langlauf und Ski-Abfahrt kennen. Doch gerade durch Corona erfuhr Tourenski im letzten Jahr einen riesigen Boom. Der klassische Skitourist fährt in ein Skigebiet mit präparierten Pisten, die in Schwierigkeitsstufen blau – leicht, über rot bis hin zu schwarz – schwer eingeteilt sind. Er kauft sich ein Liftticket, welches am Tag knapp 60 € kostet und genießt Abfahrt für Abfahrt. Durch einen Lift als Gondel oder Sessel lässt er sich immer wieder an den Start der Abfahrt bringen oder kann wie hier im Salzburger Land gar verschiedene Skigebiete verbinden. Außerhalb der Ferien ist es wunderschön und macht Spaß, die Geschwindigkeit, die Schläge, zu merken, wie die Skikante im Eis/Schnee greift und man tolle Schwünge fahren kann. Von Fahrt zu Fahrt wird die Linie und Technik besser.
Bei Tourenskigehen läuft man mit den Skiern stets als erstes den Berg hinauf. Die Ski sind dafür etwas leichter, biegefähiger und haben eine andere Bindung. Kommt als beim Alpinski darauf an, möglichst fest mit dem Ski verbunden zu sein, greifen beim Tourenski zwei Pins der Bindung in zwei Bohrungen am vorderen Skischuh. Wer schon einmal Alpinski gefahren ist, weiss um die relative Unbeweglichkeit im Fußbereich, daher ist der Tourenskischuh beim Aufstieg hinten lose und kann je nach Steigung durch Steighilfen, wie ein Stöckelschuh unterstützt werden. Der Schaft eines Tourenskischuh kann durch ein Gelenk eine gewisse Beweglichkeit des Knöchels ermöglichen. Damit man beim Aufstieg nicht rückwärts wieder herunterrutscht, klebt man vor Beginn der Tour synthetische Felle auf die Unterseite des Skis. Und dann kann es losgehen.
Unser Weg führte uns heute Richtung Filzmoos, ein nettes Familienskigebiet und in Hachau zum Wanderparkplatz. Die Füße durch dicke Blasen von der gestrigen Tour malträtiert, war der Anfang ein ganz schöner Sch …, über einen Fahrweg hinauf bis zur Murmeltierwiese an der Bachlalm sahen wir einen der bekanntesten und schönsten Gipfelzüge der Alpen, den Dachstein. Egal wann, immer ein absoluter Genuss. So richtig sollte es heute bei mir nicht laufen, mehrere Faktoren, andere einzubremsen, bin ich einfach nicht gewohnt. Doch egal, wer von uns mal schwächelt, die anderen fangen einen auf und passen sich an. Das zeichnet unsere Kombo seit Jahren aus. In der Sonne war es schon richtig schön. Ein steiler Aufstieg durch eine Rinne, anstatt Kehren zu gehen, hatte sich der Spurenziehen, nach Schneefall jeweils der Erste am Tag für einen gerade Aufstieg entschieden. Die höchste Steighilfe einlegen und den Druck am Skistockerhöhen, im Schatten merkte man doch die wahre Temperatur bis zum Sülzenhals auf 1824 m.
Der Gipfel erwartete uns durch die Winde um die Kämme etwas abgeweht auf knapp 2000 m, Sarah war schon etwas vorgelaufen, um die anderen Tourengeher zu einem Geburtstagsliedchen in luftiger Höhe des Sülzenschneids zu animieren. Da sagen sie nun, etwa 10 Tourengeher „Happy Birthday to you …“
Die lockere Aufstiegskleidung durch Jacke, Hose, Skihelm. -brille und dicke Handschuhe ersetzt, die Felle abgezogen und den Belag für die Abfahrt freigegeben. Über eine Kante und es wartete gefühlt der freie Fall. Immer wieder sind im steilen Bereich die ersten Schwünge nach dem Aufstieg eine Überwindung, doch Schwung für Schwung kommt das Gefühl und vor allem der Spaß. Die letzte Sonne vor dem Zuziehen der Wolken noch auf einer Hüttenbank genutzt und dann die letzte Abfahrt bis zum Parkplatz.
Über ein Jahr hatten wir uns auf hausgemachte Käsespätzle gefreut, eigentlich ein Ritual von uns Dreien. Über ein Jahr hatten wir auch gedacht, wenn jetzt mal so ein schönes Schwimmbad kommt, doch irgendwie kam nie eines. Doch Altenmarkt hat so eines und die Sauna war heute unsere. Geburtstagskinder mit freiem Eintritt, für uns um 30 € für 4 h. Die Saunawelt von Zirben-, Salz-, Bergkristall-, Bergpanorama- und Almethytsauna über Hammam, Dampfbad und Infrarotkabine ist die Entpannung wert. Aller 30 min waren wir in einem anderen Aufguss zu finden. Im Dampfbad gab es Honig zum Einschmieren, was die Haut ganz zart macht und dann nach dem Aufguss wieder abgewaschen wird. Der Amadé-Reisser mit 5 Aufgüssen und einer Länge von etwas 25 min der längste Aufguss und der Frage: Wie heiß, was für ein Schweiß. Zu guter Letzt der Hildegard-von-Bingen-Aufguss als Entspannung mit einer Eismaske im Gesicht, Orangenöl zum Einreiben, Entspannungsmusik und den richtigen Aromaaufguss. Ein Tag könnte schlechter verlaufen, doch danach waren wir erledigt.
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