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Werkstatttag – Marmaris (TUR-71)

  • Hardy
  • 1. Dez. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

30.11.2021 – Guten Morgen Marmaris, guten Morgen dem Regen … heute war es deutlich kühler als an den letzten Tagen, mit 12 Grad nicht die gewohnten Temperaturen. Neben uns reisten gestern noch Simon, Vera und die Kids an. Wir hatten uns einen vom Wind beruhigten Platz in der Stadt gesucht. Schon vorm Aufstehen dann die Alarmanlage eines Busses und das Geschrei des Muezzins. Man muss aber verdeutlichen, dass es, je weiter man in den Westen kommt, umso ruhiger wird. Auch ist das Tragen von Kopftüchern hier fast nicht mehr zu sehen und eher eine Seltenheit.

Die letzten Absprachen und ab zur Werkstatt, es war der frühestmögliche Zeitpunkt ausgemacht. Aus der Werkstattöffnung von 7:30 wurde 8:10, doch der Polwan war abgegeben und wir waren mit den MTB´s noch mobil. Wir suchten mit ihnen die Straßen am Meer nach und nach ab, suchten einen großen Phoenix. Auch der Camper unserer befreundeten Mitreisenden hat diverses Werkstattpotential wie Bremsen, Unterbodenlackierung usw. Man darf es eben nicht unterschätzen, wenn man ein Jahr auf 4 Rädern mit einem Klo lebt, ist dies eine ganz andere Belastung als ein 3 Wochenurlaub am Baggersee. Die Belastung durch Salzwasser am Meer setzt den Bussen genauso zu wie die vielen Höhenmeter, die ab den Alpen in jede Richtung zu absolvieren sind. Es wäre spannend neben unseren derzeitigen 25.500 km auch mal die absolvierten hm zu erfahren. Umfangreichere Reparaturen nehmen einiges an Zeit in Anspruch. So haben sich die 5 für eine Ferienwohnung in Marmaris entschieden. Wir halfen noch beim Einzug und konnten sogar gleiche eine Wäsche waschen und aufhängen.

Mit Simon ging es dann noch den Phoenix abgeben, 1,5 m länger und 70 cm höher als wir, machen in der Stadt wahrlich keinen Spaß beim Rangieren, da freut man sich über jede Einweisung. Lustigerweise parkten wir 2 Werkstätten weiter, also nur 7 m neben dem Polwan. Die Arbeiten an ihm hatten schon begonnen. Die Verständigung mit den türkischen Monteuren ist immer etwas schwierig, Google-Translater hilft da schon ungemein, wenn auch nicht immer.

Mit Sarah ging es dann in die Stadt, bevor es so richtig losging, zischte schon der Reifen. Eine große Glasscherbe hatte sich in das Profil des Hinterreifens gebohrt. Mitten in der Innerstadt hieß es Reifen flicken. Obendrein regnete es mal wieder an diesem Tag. Versteckt im großen Basar machten wir uns auf zur Altstadt, gestern hatten wir noch nicht alles gesehen. Das Kalesi, einige bezaubernde Häuser und ein Besuch der Marina waren noch offen. Die Yachten nicht von schlechten Eltern, was man auch von den Preisen der Designerläden in der Marina behaupten konnte. Unsere ausgewählte Tour auf die angrenzende Halbinsel strichen wir wegen des Wetters. Dafür nahmen wir so fast jeden Bäcker mit und probierten uns durch die Regale. Auf unserer To-Do-List stand noch die Besorgung von einigen Autoteilen an, die allerdings nicht zu finden waren. Nebenbei kamen wir mal wieder am Polwan vorbei und machten eine Wasserstandsmeldung der Arbeiten. Nach dem 6 oder 10x Unterstellen hatten wir das Wetter satt. Trotzdem versuchten wir noch eine Tour zusammen zu kriegen. Bis zum Ende der Bucht, zum Schluss um die 20 km. Auch in den Bergen von Marmaris hatte ndie Sommersonne und heißen Temperaturen ein fast alles verschlingendes Feuer entzündet. Ganze Gipfel waren bis knapp an der in Reihe stehenden Hotels dem Feuer zu Opfer gefallen.

Irgendwann hatten wir das ständige Unterstellen satt und versuchten es bei Simon und Vera in der FeWo. Wir hatten Glück und hatten noch etwas Zeit zusammen, unsere Wege werden sich voraussichtlich nur nochmal im nächsten Land kreuzen, wenn es klappt. Bei der derzeitigen gesundheitspolitischen Situation weiss man allerdings nie, was nächste Woche passiert. Wir würden uns jedenfalls freuen.

Noch schnell zur Bank, denn die Werkstatt wollte nur Cash. Kurz nach 18:00 erhielten wir die Schlüssel vom Polwan und konnten das Endergebnis betrachten. Was war denn eigentlich zu machen? Wie ihr gelesen habt, hatten wir nach den Unwettern in Georgien einige Lackschäden, die zwar mit Klebeband vorm Vergrößern geschützt waren, jedoch in letzter Zeit an anderen Stellen der Motorhaube immer größer wurden. Nach jedem starken Regen taten sich neue Stellen auf, den Lack darum konnte man förmlich abnehmen. So nutzten wir die Chance, die Lackierarbeiten in der Türkei erledigen zu lassen. Die Motorhaube wurde komplett geschliffen und lackiert, die Dachfläche über der A-Säule auch. Mit den Ergebnissen sind wir zufrieden, natürlich ist es nicht ganz deutscher Standard, dafür waren die Kosten von 850 TL (ca. 65 €) mehr als überschaubar. Der deutsche Preis wäre mit mind. einer 0 mehr verbunden.

Nicht ganz so glücklich waren wir mit dem wieder mal einsetzenden Regen bei der Weiterfahrt. Es war längst dunkel und wir wollten noch 40 km fahren. Eine Abkürzung am Meer erwies sich als Fehlanzeige. Das ganze Dorf hatte sich zur Hafenstraße aufgemacht, sie war teilweise von den in die Bucht hineingedrückten Wellen überspült, Schiffe hatten sich losgerissen, andere schwankten bedrohlich. Rückwärts in einer Straße, die es schon kaum erlaubte, vorwärts zu fahren, stellten sich als „Genuss“ heraus. 6 km später erleuchteten die Bremslichter, die Räder standen, ich drehte den Zündschlüssel gegen den Uhrzeigersinn, der Motor beruhigte sich und der Tag neigte sich dem verdienten Ende zu.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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