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Zauberwelt einer Festung – Belogradcik (BUL)

  • Hardy
  • 26. Mai 2021
  • 3 Min. Lesezeit

24.05.2021 – Nach vielen unruhigen Nächten wussten wir nun auch die zweite Nacht bei Chris zu schätzen. Erholt in den Tag zu starten und das nach der gestrigen Belastung ist einfach toll. Es gab wieder selbstgemachten bulgarischen Joghurt und so gingen wir gestärkt in den Tag.

Nachdem wir den Polwan videofähig gemacht hatten, zogen Chris und ich unsere Idee von einem Youtubevideo über den Polwan und unsere selbstgewerkelten Einbauten durch. Irgendwie lustig, ein Bulgare und ein Deutscher drehen ein englisches Video. Mal sehen, was er daraus macht, wenn es vorzeigefähig ist, blogge ich den Link mit ein. Wir hatten ihm gestern eine Idee für sein Camp versprochen. Als Fans von Büchern in der Hand und Bücherzellen übergaben wir ihm drei unserer Bücher mit der Idee, eine internationale Bücherzelle aufzubauen. Denn seine Besucher sind neben den Camping lernenden Bulgaren meist Ausländer und so können sie ausgelesene Bücher gegen unsere tauschen. Er war von der Idee gleich begeistert und zeigte uns, dass sein Nachbar noch einen Blechschrank mit großer Fronttür hat. Er will uns das Resultat dann via Whatsapp zusenden. Schön, dass wir mit unserer Idee die Idee eines anderen erweitern und weiterentwickeln konnten. Unser erster „Glamping-Platz“ war auch gleichzeitig unser erster Campingplatz der Reise und Chris hat keine Preise, er möchte, dass jeder gibt, was er für richtig hält. Wir konnten mit unserer Gabe nicht falsch gelegen haben, es gab noch viele Tipps für die bulgarische Weiterreise und zwei Äpfel für die Fahrt. Danke Chris, es war toll bei euch und eurem Projekt.

Dann hieß es Navi programmieren, 184 km und etwa 3,5 h Fahrzeit. Vorher wollten wir unsere Gasflasche noch auffüllen, da Sarah eine kleine Flamme bemerkte. An der Gastankstelle hieß es Pusteblume, die Flasche war noch fast voll und das nach 8 Wochen. Komischerweise war die erste Flasche schon nach 6 Wochen leer, ein Schelm, wer dabei Böses denkt.

Rauf auf die Autobahn und ganz entspannt hinter einen LKW hängen, spart Sprit und reduziert die Abgase. Doch hinter Sofia bog die Autobahn in Richtung Varna und Burgas ab, wir nahmen die andere Richtung und mit der zügigen Fahrt war es dann schnell zu ende. Landschaftlich war es trotzdem sehr schon, die Straßen waren sehr gut, doch da man hier auf der Landstraße zwischen 60 und 80 km/h fährt, an Kreuzungen auf 50 reduzieren muss und in den Städten meist zwischen 30 – 40, erklärt sich auch schnell die Fahrzeit. Ziemlich perplex waren wir, als die Bordercontrol vor uns aufkam … waren wir doch noch einen Gebirgskamm von Serbien entfernt, gab es hier eine kontrollierte Bundeslandsgrenze, doch uns ließen sie passieren.

Schneekettensymbole bedeuten meist nichts Gutes, denn dann geht es hoch, dieses Mal wieder über einen Pass. Es war der Kosniza-Pass, der ganz oben noch eine historische Straße hat. Ab Montana wechselten wir auf eine kleinere Straße, waren wir bisher mit den bulgarischen Straßen zufrieden, wollten sie hier auch etwas Gutes tun, alle Schlaglöcher waren etwa 1,5 m breit und 5 cm tief ausgefräst, nur hatten sie vergessen, wieder Asphalt hineinzubringen. Sehr abenteuerlich, die Ausweichspuren gingen auch mit beiden Reifen ins Grüne hinein.

Kurz vor Belogradcik suchten wir uns einen schönen Stellplatz und waren schon über die Felsformationen beeindruckt. Ein 4 km langer Wanderweg führte uns von einem Wanderparkplatz hinauf zur Festung Belogradcik. Von unserer jetzigen Route liegt Belogradcik weit weg und ungünstig, doch die Bilder Festungsanlage ließen uns hierhin fahren. Die Festung hat 3 Festungshöfe mit 5 – 12 m hohen und 2 - 4 m breit Mauern, die zu drei verschiedenen Zeiten ab dem 1.Jh n. Chr. errichtet worden. Ihre strategische Lage zwischen zwei Bergpässen und auf einem ovalen Plateau machte sie für viele Kriege entscheidend. Der Eintritt kostet 6 lv/Person (3 €) und lohnt sich total, es ist eine gepflegte Anlage, in der es für den Besucher in jede Himmelsrichtung etwas zu sehen gibt und für die meisten Besucher auf schweißtreibend, da es einige Treppenstufen zu überwinden gilt. Mit ein bisschen Phantasie kann man in jeder der Felssäulen Gesichter sehen. Man versteht nicht, wie in einem normal bewaldeten Gebirge solchen Felsen über einen etwa 17 km langen und 3 km breiten Landstrich einfach aus dem Boden ragen können, wenn man es nicht gesehen hat. Wind, Wasser und Umwelt trugen zur Erosion und damit Bildung dieser Felsen bei. Außerhalb von Sehenswürdigkeiten gibt es hier jede Menge Souvenirläden, wir begeisterten uns für ein handgemaltes Bild der Anlage, fühlten uns beim Preis jedoch etwas verarscht. So wechselte weder Geld noch Bild die Hände.

Wir können euch diese Festung nur empfehlen und die Region mit anderen Wanderungen einfach zu genießen. Wir wollen es morgen mit einer Wanderung und einem super Fotospot versuchen und dann geht es wieder zurück in Richtung Sofia, wo noch Schuhe von uns stehen geblieben sind ☹


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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