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Überraschung hinter jeder Ecke - Cirella (ITA-13)

  • Hardy
  • 2. Apr. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. März 2022

Tag 55: 31.03.2021 Guten Morgen kleiner Dino,

schon wieder strahlen deine Dinoeier ab und zu im Sonnenlicht, doch nach vielen Tagen Sonne macht sie heute früh wohl eine Verschnaufpause. Noch so ziemlich alleine nutzten wir die noch aufgepumpten SUP´s und wagten uns mal in die andere Richtung. Die dauerhaft parallel kommenden Wellen auf dem offenen Meer machten es dieses Mal nicht ganz so einfach für Sarah.

Die von weitem ausgemachte Grotte entpuppte sich als zwei Inseln, doch entdeckten wir eine große Höhle am Ufer, die wir mit einem Trip auf´s Land erkundeten, die etwa 10 m hohe Höhle war nach 100 m verschlossen, es handelte sich um den Eingang in eine Tropfsteinhöhle. Also weiter und mal sehen, was sich hinter der nächsten Landspitze verbirgt. Es war ein Volltreffer, in einer Bucht lag ein rieseger Felsen, der über einen Steinsteg eine Verbindung mit der Küstenklippe hatte und so förmlich ein Tor bildete, welches wir durchfahren mussten. Eine wunderschöne Lagune, die bei nun mehr werdendem Sonnenschein mit kristallblauem Wasser funkelte. Betsy, wir haben wohl die wahre blaue Lagune gefunden. Ein kleiner Wanderweg ermöglicht es auch hier, diesen Ort zu besuchen, wir können es nur empfehlen, wenn möglich natürlich vom Wasser aus.

Zurück ging es noch am hiesigen Torre vorbei und die schon gestern emsigen Arbeiter bereiteten weiter die Strandanlagen, Bars und Restaurants vor. Alles wird zum Ende der Saison komplett abgebaut und Anfang April wieder aufgebaut, Palmen gesetzt, Wege gelegt und touristenfein gemacht. Unsere 5 Hundefreunde, die nach den letzten Sonnenuntergangsbesuchern aus dem Nichts kamen, liegen wohl wieder versteckt.

Für heute hatten wir mal wieder ein Ziel aus dem Atlas gesetzt. In Cirella gibt es eine gut erhaltene Ruinenstadt die auf das 2.- 3. Jahrhundert zurückgeht. Die Ruine ist schon von weitem auf einer Bergkuppe gut zu erkennen und besitzt neben einem Castello mehrere Kirchen und Wohnhäuser. Teilweise wirkt es so, dass nur die Zwischendecke und das Dach fehlt und schon kann wieder Wohnraum entstehen. Die Anlage ist deutlich ausgeschrieben, aber leider ziemlich vernachlässigt, der Bewuchs ist teils ziemlich dicht, so dass wir eine lange Hose und trittsichere Schuhe empfehlen. Wer im Dorf parkt, nimmt sportliche 111 Höhenmeter auf sich, wir fuhren ab dem Strand mit dem Rad. Schon vor der Ruine steht hinter den Bahngleisen ein römisches Mausoleum, das Amphitheater ist nicht besuchbar, da es eine Veranstaltungsarena ist.

In Cirella sollte es noch ein weiteres Highlight geben, die Isola di Cirella wollten wir mit dem SUP umrunden, doch einen richtigen Strandzugang ohne längere Tragepassage gab es nicht. Jegliche tollen Spots haben sich die aneinanderreihenden Campingplätze gesichert. Etwas surreal wirkte die große Sanddüne. Nach der Saison ziehen Bagger fast den gesamten Sand zusammen, um ihn vor dem Abtrag im Winter zu schützen und breiten ihn vor der Saison wieder aus. Übrigens hatten wir erwähnt, dass die Strände hier sehr sauber sind? Dies fällt uns schon seit Cappacio auf, an den Stränden der letzten 3 Tage lag gar kein Müll. Auch in der Landschaft sieht man deutlich weniger Müll.

So einen richtig guten Stellplatz gab es in Cirella nicht, aber einen weiteren Fahrradservice. Nach der beinharten Abfahrt gestern fingen auch Sarah´s Bremsbelege an zu kreischen. Das letzte Paar Bremsbelege ist verbaut, da braucht es nochmal Nachschub, so kommen wir nicht über das Jahr 😊

Es ist schon erstaunlich, 3 Stoneman, 1 Chiemgauking und viele viele Alpenhöhenmeter haben unsere Bremsbelege förmlich verschlungen. Mein Rad ist genau 1 Jahr alt, hat aber schon das 5 Paar … die Ketten wurden auch mal wieder gereinigt.

Dann folgte eine bittere Nachricht, die bestellten Gasadapter wurden noch immer nicht verschickt und eigentlich war morgen der Liefertermin. Du großes Internetwarenhaus, wie bist du unfähig. Viele Emails und Telefonate, alles war so gut geregelt und eingetaktet und dann … ein weiteres Telefonat mit dem Verkäufer führte dazu, dass er sie nun privat verschickt. Ankommen sollen sie in einer Stadt, in der wir vorhaben, das Land zu verlassen.

Cirella verlassen, aber nur 3,5 km weiter südlich in Diamante angekommen … hier gibt es den Weg „Murales“ im centro storico. Fast jedes Haus hat eine Malerei an der Wand, dabei reichen die Bilder von Texten, über Fischermannsbilder bis hin zu modernen 3D-Grafiken. Wer sich in der Nähe befindet, sollte mal einen Blick in die Altstadt von Diamante werfen. Aber Vorsicht, Durchfahrtbeschränkung.

Wir selbst stehen auf dem örtlichen Marktplatz, Durchfahrt- und Haltebeschränkung mittwochs und samstags zur Marktzeit. Das Heck steht an einem kleinen Fluss, der etwa 70 m später ins Meer mündet. So hatten wir die Abendsonne direkt beim Essen aus den Seitenfenstern. Große Augen machten wir nochmal in der Stadt. Es kam ein weiß gekleideter Mann mit zwei gehäuteten und geköpften Tieren an uns vorbei, der Blick in seinen Transporter zeigte noch mehr. Da hing eine Kuh, Schweine und Ziegen … wohl bekomm’s. Italien wirft wohl alle Fe(ä)lle weg …

So gab es hinter jeder Ecke, egal ob Landspitze, Ruinenwand, Bildern an Häuserwänden oder Transporter viele Überraschungen am heutigen Tage.

Gerade bimmeln die Kirchenglocken und das Treiben in der Stadt wird merklich weniger.

Arrivederci und bis morgen …


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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